Nach Coronavirus-Diagnose
«Törmänen hat Fieber und Gliederschmerzen»

Am Sonntag wurde Biel-Coach Antti Törmänen positiv getestet. Am Montag klagt auch der Video-Coach über Fieber. Die Spieler sollen zuhause bleiben, stehen aber nicht unter Quarantäne.
Publiziert: 16.03.2020 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2021 um 15:20 Uhr
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Biel-Trainer Antti Törmänen leidet am Coronavirus.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Donnerstagmorgen. 10 Uhr. Tissot Arena. Biel-Sportchef Martin Steinegger informiert seine Mannschaft, dass die Saison aufgrund der Corona-Krise abgebrochen wird. Einige gehen ein letztes Mal aufs Eis. Mit dabei? Trainer Antti Törmänen. Vier Tage später liegt der Finne flach. Diagnose: Coronavirus!

Der 49-Jährige lässt sich am Samstag testen, nachdem er einen Druck auf der Brust spürt und Fieber hat. Einen Tag später erhält er die Diagnose. Törmänen informiert seine Spieler via Teamchat. Die Mannschaft erhält daraufhin vom Klubarzt die Anweisung, zuhause zu bleiben. «Die Spieler stehen nicht unter Quarantäne», stellt Steinegger klar. «Für sie gilt, was für alle Menschen gelten sollte: ‹Stay at home!› Jene, die über Symptome klagen, sowieso. Wir haben derzeit ohnehin nichts zu tun.»

Auch Video-Coach infiziert?

Steinegger hatte am Montag noch keinen Kontakt mit dem Trainer. Geschäftsführer Daniel Villard sagt: «Antti ist derzeit zuhause, hat Symptome wie bei einer gewöhnlichen Grippe. Er hat Fieber und Gliederschmerzen.» Seine Frau Minna (48) und Törmänens Kinder Aaro (18) und Henrik (10) sollen noch keine Symptome zeigen.

Auch der Sportchef, der am Donnerstag ebenfalls mit Törmänen auf dem Eis stand, klagt bisher nicht über Symptome. Er isoliert sich zuhause. Dafür klagt am Montag Videocoach Thomas Zamboni (33) – er sass mit Törmänen im selben Büro – über Fieber. Ob auch er am Coronavirus erkrankt ist, ist noch offen.

Der EHC Biel hat auf Anraten der Ärzte darauf verzichtet, die Spieler vorsorglich zu testen. «Das bringt nichts. Fällt der Test negativ aus, wähnt man sich höchstens in falscher Sicherheit», sagt Steinegger. Wie lange die Inkubationszeit, also die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, dauert, ist nicht klar. In den meisten Fällen beträgt sie fünf Tage. Sie kann jedoch bis zu 14 Tage dauern.

«Vielleicht beim Einkaufen angesteckt»

«Wir haben keine Symptome, aber vielleicht in ein paar Tagen», sagt der abtretende Captain Mathieu Tschantré. «Es kann sein, dass Antti dann nicht einmal der Grund dafür ist. Vielleicht hat uns jemand beim Einkaufen in der Migros angesteckt. Wenn Antti gewusst hätte, dass er infiziert ist, wäre er sicher nicht mehr in die Eishalle gekommen. Es bringt nichts, zu spekulieren.»

CEO Villard meint: «Es ist logisch, dass es auch Hockey-Teams trifft, wenn so viele Leute im Land krank sind. Man macht sich schon Gedanken. Das lässt niemanden kalt.»

Ausländer bereits abgereist

Für Tschantré ist klar: «Jeder hat dieselbe Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen. Uns hat der Arzt geraten, zuhause zu bleiben. Zu unserer eigenen Sicherheit und um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Für uns ist das einfach. Wir haben ja nichts mehr zu tun. Menschen, die in der Gesundheitsbranche tätig sind, haben diese Möglichkeit nicht.»

Seine ausländischen Spieler hat der EHC Biel bereits vor dem vergangenen Wochenende vorsorglich zurück in die Heimat geschickt.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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