Servette – Bern 2:3 n.V. (Serie: 2:4)
Als in Genf die letzte Minute der regulären Spielzeit anbricht, deutet nichts, aber rein gar nichts darauf hin, dass das sechste Viertelfinal-Duell zwischen Bern und Servette in die Geschichtsbücher eingehen wird.
2:0 führt das Team von Kari Jalonen. Servette-Keeper Robert Mayer hat einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. Trainer Chris McSorley sein Timeout genommen. Mit dem Mut der Verzweiflung greifen die Genfer noch einmal an. Und kommen tatsächlich zum Erfolg!
Tommy Wingels trifft nach einem Abpraller bei SCB-Keeper Leonardo Genoni haargenau unter die Latte. 47 Sekunden vor Schluss! Die Halle bebt. Den Bernern schlottern die Knie. Und nur 17 Sekunden später schlägt es wieder ein. Tanner Richard gewinnt das Bully. Dann vernascht Johan Fransson SCB-Moser. Und schliesslich lenkt Daniel Winnik den Schuss noch ab.
Unfassbar! Zum vierten Mal in diesen Playoffs hat der SCB einen 2:0-Vorsprung verspielt. Zum vierten Mal geht das Spiel in die Overtime. Und das, obwohl zunächst alles für den Quali-Sieger läuft. Die Berner treffen sogar zweimal in Überzahl, nachdem sie sich zuvor 36 Minuten und 51 Sekunden lang in dieser Disziplin vergeblich versuchten.
«Es ist im Moment besser, wenn wir Fünf gegen Fünf spielen», sagte Captain Simon Moser vor dem Spiel. Doch dann treffen Adam Almquist und André Heim beide im Powerplay. Weil es die Mutzen aber erneut fertig bringen, den Vorsprung zu verspielen, muss die Overtime entscheiden.
Das Spiel dauert und dauert. Die Chancen werden rarer und rarer. Die Spieler müder und müder. Und um Mitternacht gratuliert der Stadion-Speaker via Mikrofon Chris McSorley zu seinem 57. Geburtstag, nachdem bei Spielbeginn schon Goran Bezina (39) Geburtstag feiern durfte.
In Spiel 3 lieferten sich Bern und Genf die bisher längste Playoff-Schlacht. Erst nach 95 Minuten und 49 Sekunden fiel die Entscheidung. Damals siegte Genf dank Johan Fransson. Dieses Mal geht es noch länger. Die Entscheidung fällt erst nach 117 Minuten und 43 Sekunden. Servettes Michael Völlmin versucht die Scheibe mit der Hand zu fassen, legt sie aber Berns Mark Arcobello hin, der dem Treiben im sechsten Drittel ein Ende setzt.
Damit ist auch der Schweizer Rekord gebrochen. Das bisher längste Spiel dauerte 102 Minuten und 32 Sekunden. Vor einem Jahr traf Denis Hollenstein in der Liga-Quali gegen die Lakers für Kloten.
Der Beste: Mark Arcobello (Bern), der Ami schiesst den SCB in den Halbfinal.
Die Pflaume: Keiner! Und sonst wäre es Völlmin gewesen.
Tore: 6. Almquist (Burren/PP) 0:1. 48. Heim (Scherwey, Untersander/PP) 0:2. 60. (59:14) Wingels (Fransson, Richard) 1:2. 60. (59:31) Winnik (Fransson, Richard) 2:2. 118. Arcobello 2:3.
Hier können Sie das Spiel im Ticker nachlesen!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |