Misstöne in Davos
Dieser Playboy (82) sorgt beim HCD für rote Köpfe

In Davos fördert die Partnerschaft zwischen dem Eishockeyklub und einem exzentrischen Millionär Misstöne zutage. Eine Dorfposse.
Publiziert: 05.12.2019 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2020 um 14:34 Uhr
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Peter Buser und eine Kollegin während der Besichtigung von Schloss Eugensberg in Salenstein TG.
Foto: Zvg
Dino Kessler

Im letzten Frühling ist die Partnerschaft zwischen dem HCD und der Vaillant AG abgelaufen. Die Namensrechte für die schmucke Eishalle (Vaillant Arena) waren der Heiztechnik-Firma 3 Millionen Franken wert, Vertragslaufzeit: 12 Jahre.

Der Hockeyklub hat Ende November einen potenten Nachfolger präsentiert: Den 82-jährigen Millionär Peter Buser und dessen Stiftung «Buser World Music Forum Foundation». Als «Kultur-Partnerschaft» definiert man beim Rekordmeister die Zusammenarbeit mit der Stiftung, die sich um die Förderung von Projekten in den Gebieten der Philosophie, Kunst, Literatur und Musik bemüht.

Was das mit Eishockey zu tun haben könnte fragen sich nun Teile der Davoser Bürgerschaft. Die hat mit ihrem klaren Votum (84 Prozent Ja-Stimmen) dafür gesorgt, dass die Eishalle für mehr als 25 Millionen Franken saniert werden kann. Diese Eishalle führt ab diesem Jahr wieder die offizielle Bezeichnung «Eishalle» (oder bald wohl «Eispalast», sollte der Wunsch der Fans in Erfüllung gehen). Die Gegner dieser Kulturpartnerschaft fühlen sich vom Klub wegen der Platzierung von sechs «Buser World Music Forum Foundation»-Logos (vier aussen, zwei innen) wohl irgendwie hintergangen. «Die spinnen doch, sowas kann doch keiner auf eine Eishalle montieren», moniert ein auf Diskretion bedachter Davoser Geschäftsmann.

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Nun, der Schriftzug unterscheidet sich nur unwesentlich vom Brand des jährlich stattfindenden Globalisierungs-Events «World Economic Forum», das der Gemeinde und ihren Bürgern ziemlich sicher einige Millionen in die Kassen spült.

Vielleicht ist aber auch nur der Stiftungsgründer und Neo-Sponsor des Rekordmeisters der Grund für die Aufregung im Landwassertal. Peter Buser, 82-jähriger Millionär, Playboy, Banker, Kunst- und Kulturliebhaber sowie Förderer, wirkt – mindestens im Selbstverständnis der eher nach rustikalen Prinzipien funktionierenden Eishockeybranche – sehr exzentrisch. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Im Frühjahr geriet der Solothurner in die Schlagzeilen, als er ein Schloss aus der Konkursmasse des Milliarden-Pleitiers Rolf Erb (†65) kaufen wollte. Den Zuschlag bekam ein anderer, obwohl Buser laut eigenen Angaben mehr bezahlt hätte. Von 40 Millionen war die Rede, aber auch vom Foto einer Dame, die sich während einer Besichtigung in Busers Begleitung in einem Zimmer des imposanten Bauwerks im Bikini ablichten liess.

Im Jahr 2015 war Buser beim opulenten Wiener Opernball auf Einladung der sogenannten «Botox-Boys» (die Zwillingsbrüder Arnold und Oskar Wess) mit sechs Freundinnen in blonden Perücken erschienen und hatte den ebenfalls als exzentrisch bekannten Schauspieler Helmut Berger (75) getroffen.

Der HCD lässt übrigens verlauten, dass bereits Geld geflossen sei. Der Bündner Traditionsklub wird im Gegenzug die Infrastruktur (in Form eines Pavillons, die Eishalle ist dafür nicht geeignet) für Busers Klassikkonzerte zur Verfügung stellen. Geplant sind Aufführungen während des Spengler Cups (erstmals 2020) und – falls möglich – während des World Economic Forums.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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