Freunde und Weggefährten beschreiben den Sean Simpson, den man in Fribourg gerade zu Gesicht bekommt, als den wahren Sean Simpson. Jovial, freundlich, zuvorkommend, stets ein Grinsen im Gesicht und immer zu Spässen aufgelegt. Den anderen Sean Simpson kennen nur Teile der Öffentlichkeit. Nach Niederlagen manchmal einsilbig, manchmal gar etwas schroff. Ein Schauspieler war Simpson nie, ein Schönredner und Phrasendrescher schon gar nicht.
Einstimmig fällt das Urteil aus, wenn über seine fachliche Qualifikation geurteilt wird, sein Palmarès lässt auch gar keine zweite Meinung zu. Meister mit Zug, Meister in Deutschland, der Champions-League-Triumph über den KHL-Titelträger Magnitogorsk und der folgende Sieg gegen den Stanley-Cup-Sieger Chicago im Victoria-Cup mit den ZSC Lions. Und natürlich die Silbermedaille 2013 mit der Nationalmannschaft als Schlussbouquet einer äusserst erfolgreichen Phase.
«Eine Idee, die mich begeisterte»
In Fribourg steht der Mann, der seit dem 29. November 2016 den Schweizer Pass besitzt, in England geboren und in Kanada aufgewachsen ist, erstmals seit Dezember 2017 wieder hinter der Spielerbank. Zwei Jahre sind verstrichen, seit er in Mannheim entlassen wurde. Zwei Jahre, die Simpson nutzte, um sich vielleicht nicht neu zu erfinden, aber neu zu orientieren.
«Wenn du in den Fünfzigern bist und den Job verlierst, beginnst du zu grübeln. Will dich noch jemand? Musst du dich verändern? Erst geniesst du die Freizeit, aber irgendwann lässt du das Telefon nicht mehr aus den Augen und wartest auf einen Anruf.»
Der Anruf kommt. Und damit verbunden das Angebot, bei Gottéron im Verbund mit Christian Dubé und Pavel Rosa hinter der Spielerbank zu stehen. «Eine Idee, die mich begeisterte. Ich kann meine Erfahrung einbringen. Und nach so vielen Jahren als Headcoach auf verschiedenen Ebenen und einer schöpferischen Pause konnte ich mir eine Rolle im Hintergrund gut vorstellen. Viele Trainer bleiben so im Geschäft und leisten einen wertvollen Input.»
Assistent, Berater oder Mitarbeiter? Egal!
Wie seine Rolle beschrieben wird, ist Simpson egal. «Ob Assistent, Berater oder Mitarbeiter oder was auch immer – mir gefällt, was ich tue. Und ich wurde mit viel Enthusiasmus empfangen, von den Spielern, von den Angestellten und besonders von Christian Dubé und Pavel Rosa, die hier viel Verantwortung übernehmen.»
Wenn sich Simpson im Stadion umsieht, das gerade generalüberholt und in die Höhe getrieben wird, gerät er ins Schwärmen. «Wenn das hier mal fertig ist, wird Fribourg eine der schönsten Arenen des Landes haben.»
Noch bevor das soweit ist, soll hier im Frühling Playoff-Hockey stattfinden. Weiter will Simpson nicht vorausblicken. «Mein Vertrag ist für fünf Monate gültig. Was danach ist, werden wir sehen. Wenn es dann vorbei ist, schliesst sich der Kreis im Schweizer Eishockey für mich.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 16 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -6 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |