Eigentlich haben sie in Bern bis Ende Mai Ferien. Von Sonne, Strand und Meer will Cheftrainer Kari Jalonen jedoch nichts wissen. Der Finne unterstützt in der Slowakei ausgerechnet Erzfeind Deutschland, weilt als Berater von Toni Söderholm - Jalonens Landsmann coacht das DEB-Team erstmals an einer WM - in Kosice. Das sorgt bei Swiss Ice Hockey für Verwunderung, geht es nicht zuletzt auch noch um die direkte Qualifikation für Olympia 2022.
«Grundsätzlich kann der SC Bern mit seinen Angestellten machen, was er will. Speziell ist aber schon, dass wir nicht auf das Know-how unserer Schweizer Klubs zurückgreifen dürfen, und unsere härtesten Konkurrenten schon. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir diese Regel im Sommer im Sinne des Schweizer Eishockeys neu überarbeiten», sagt Nati-Direktor Raeto Raffainer.
«Bekamen keine Anfrage»
Dass Jalonens Engagement zum Thema wird, erstaunt wiederum die Berner Verantwortlichen. «Wir haben nie gesagt, dass man nicht auf unser Know-how zurückgreifen darf», sagt Sportchef Alex Chatelain. «Wir bekamen keine Anfrage von Swiss Ice Hockey. Darüber hinaus bin ich mir allerdings auch nicht sicher, ob es überall gut angekommen wäre, hätten wir unser Know-how geteilt. Herrscht doch in unserer Liga auch ein gewisses Gärtchendenken.»
Erst im Dezember hätte SCB-Stratege Lars Leuenberger den Natistaff am Lucerne Cup verstärken sollen. Das Engagement scheiterte jedoch am Widerstand der Klubs. Die Angst, Leuenberger würde Spieler abwerben, war zu gross.
«Ein reiner Freundschaftsdienst»
Chatelain stellt klar: «Wir wurden nicht vom Deutschen Eishockey-Bund angefragt. Es ist ein reiner Freundschaftsdienst zwischen Kari und Toni. Toni hat ihn um Hilfe gebeten.» Jalonen, der die Finnen 2016 in den WM-Final führte, kassiert für sein Engagement kein Geld, steht auch nicht an der Bande. Er verfolgt die Spiele von der Tribüne aus, gibt dann seine Eindrücke weiter.
Zu seiner Aufgabe sagt der Finne: «Erstens lernt man immer etwas und profitiert davon, wenn man etwas Neues macht. Zweitens habe ich so die Gelegenheit, aus der Nähe mitzuerleben, in welche Richtung sich das Eishockey an der Weltmeisterschaft entwickelt und wie unterschiedlich die verschiedenen Teams spielen.»
«Schweiz hätte Kari sehr interessiert»
Jalonens Agent Juho Sintonen versteht ob der Diskussion die Welt nicht mehr, meldet sich aus den Ferien bei BLICK. «Eine Sandkasten-Jammerei! Ich habe in 18 Jahren noch jeden Anruf beantwortet. Der Schweizer Verband hat sich weder bei mir noch bei Kari noch beim SCB gemeldet. Wäre eine Anfrage der Schweiz gekommen, wäre Kari sehr interessiert gewesen», sagt Sintonen. «Kari will sich weiterentwickeln. Das hilft auch dem SCB. Alex Chatelain hat sehr professionell reagiert.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |