Machtkampf bei Servette
Wird McSorley heute gefeuert?

Chris McSorley ist Monsieur 100'000 Volt und seit 2001 der Macher bei Servette. Stellt ihm Präsident Quennec heute um 11.30 Uhr den Strom ab?
Publiziert: 22.03.2017 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:05 Uhr
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Ist für Chris McSorley bei Servette als Trainer Schluss?
Foto: EQ Images
Dino Kessler

«Ich werde auf jeden Fall hier bleiben», sagte Chris McSorley vor ein paar Tagen im Gespräch mit BLICK. Nur im schönen Genf oder auch bei Servette? «Das wird man dann sehen.»

Der Kanadier steht seit dem debakulösen Viertelfinal-Out mit etlichen Nebengeräuschen und dem Vukovic-Skandal (Zug-Senteler mit Piñata verwechselt) in der Kritik – vor allem bei Präsident Quennec und den drei kanadischen Strategen Mike Gillis (ex-GM der Vancouver Canucks), Lorne Henning und Peter Gall.

Quennec hatte die Kanadier vor dieser Saison ins Boot geholt, nachdem Chris McSorley seine Servette-Anteile an Quennec verscherbelt hatte.

Mit Gillis, Henning und Gall wollte Quennec die Abhängigkeit von McSorleys Fachkompetenz kappen – dumm nur, dass die drei in erster Linie mit unbedarften Transfers (Santorelli, Erhardt, Petschenig) für Kopfschütteln sorgten und ausserdem viel Unruhe in den Klub trugen. 

Bald einmal fragte man sich im Umfeld des Klubs, wer für das illustre Trio bezahlen würde. Nachdem der russische Sportliebhaber und Investor Timtschenko seine Zahlungen an den Klub einstellen musste, fehlte das Geld an allen Ecken und Enden.

Servettes Anhänger stärkten McSorley auch letzte Woche nach dem Saisonende den Rücken – der Volkszorn richtet sich jetzt gegen den selbstherrlichen und verhassten Präsidenten Hugh Quennec.

Der Kanadier gilt in Genf nach seinen Verstrickungen in den Absturz des FC Servette (ruiniert) und den HC Lausanne (Schattenpräsident) als Totengräber des Westschweizer Sports.

Bereits im Herbst machten erste Gerüchte über einen drohenden Bankrott die Runde. Klar ist, dass Quennec selbst keine grösseren Projekte finanzieren kann – dafür fehlt ihm die finanzielle Potenz. 

Von Nachfolgern Timtschenkos ist die Rede, die nicht bloss ein neues Stadion finanzieren sollen, sondern auch das nötige Kleingeld bereitstellen würden, um Chris McSorley fristlos zu entlassen.

Der Vertrag des 55-jährigen soll noch zehn Jahre laufen und dabei rund 3 Millionen Franken (netto) wert sein. McSorley ist seit 2001 Trainer und Sportchef des Klubs.

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