ZSC – SC Bern 3:1
Das Spiel: Die ZSC Lions schlagen den SC Bern. Nach Lugano und Genf erst das dritte Team, dem dieses Kunststück in dieser Saison gelingt. Nach einer vorsichtigen Anfangsphase steigern die Zürcher ab dem zweiten Drittel Intensität und Laufbereitschaft. Der Lohn sind zwei Tore innerhalb von etwas mehr als eine Minute und die Gewissheit, dass der Favorit mit genug Aufwand in die Schranken gewiesen werden kann. Schade nur, dass die Beobachter um eine spannende Schlussphase gebracht werden: Als Andersson drei Minuten vor der Sirene die Scheibe vertändelt, ist der Ofen aus. Wer dem Spiel den Stempel aufdrückt? Chris Baltisberger mit Wucht und Effizienz. Kevin Klein mit Übersicht und Zweikampfstärke. Und die Schiedsrichter Mollard und Vinnerborg, die dem Spitzenkampf den Lauf lassen. Bemerkenswert: Tristan Scherwey bleibt auch im 20. Saisonspiel ohne persönliche Strafe. Der Beweis dafür, dass eine intensive und körperbetonte Spielweise auch im Rahmen des Regelwerks möglich ist.
Der Beste: C. Baltisberger (Zürich) Ein Tor, eine Vorlage und viel Dynamik.
Die Pflaume: Andersson (Bern). Verschuldet zwei Gegentreffer.
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Lausanne – Ambri 1:0
Das Spiel: Die Leventiner rennen in Lausanne ab der vierten Minuten einem Rückstand hinterher. Und es ist nicht so, dass Ambri keine Torchancen hätte. Doch im Abschluss sind die Biancoblu einerseits zu wenig entschlossen, und andererseits gibt sich Lausanne in der Defensive im Vergleich zu den drei Niederlagen zuvor auch mehr Mühe. Deshalb und dank dem makellosen Goalie Zurkirchen siegen die Westschweizer.
Der Beste: Zurkirchen (Lausanne). Gegen seinen Ex-Klub gelingt dem Goalie der zweite Shutout der Saison.
Die Pflaume: Ngoy (Ambri). Der Verteidiger kommt beim einzigen Gegentreffer zu spät.
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Lugano – Fribourg 2:4
Das Spiel: Im 106. Match in der höchsten Spielklasse klappt es endlich: Stürmer Matteo Romenenghi (22) erzielt sein erstes Tor und bringt Lugano in Führung. Im Powerplay erhöht Bobby Sanguinetti auf 2:0. Alles klar? Von wegen. Denn bei Fribourg erwacht Killian Mottet. Ebenfalls in Überzahl verkürzt er. Dann holt er in der Endphase eine Strafe gegen Romanenghi heraus, die er selbst zum Ausgleich nutzt. Lugano ist geschockt. Das nutzt Ralph Stalder zur Führung für die Gäste. Und in Unterzahl macht Flavio Schmutz alles klar – davor legt er allerdings ungestraft Luca Fazzini.
Der Beste: Mottet (Fribourg). 19 Spiele war Funkstille. Der Stürmer blieb ohne Tor. Doch in Lugano erzielt er gleich doppelt.
Die Pflaume: Ronchetti (Lugano). Überfordert. Mit seiner unbedarften Strafe bringt er Fribourg ins Spiel.
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Tigers – Davos 2:1 n.V.
Das Spiel: Keine vier Minuten sind gespielt und schon liegen die SCL Tigers hinten. Dino Wieser gibt die Scheibe vor das Tor, Keeper Ivars Punnenovs pariert, greift aber beim Nachfassen ins Leere. Tino Kessler erbt zur Führung. Doch das Berner Team kämpft und erntet verschiedentlich Szenenapplaus. Etwas mehr als eine halbe Stunde rennen die Langnauer dem Rückstand hinterher, bis Anton Gustafsson grosses Tennis zeigt: Er lenkt einen hohen Puck von Verteidiger Yannick Blaser in die Maschen. Lange studieren die Unparteiischen die Video-Bilder und entscheiden auf Tor und nicht auf «hohen Stock». Auch wenn es nicht an Torszenen mangelt: Insgesamt schirmen beide Equipen ihre Gehäuse gut sortiert ab. Deshalb sind auf der Anzeigetafel nach 60 Minuten nur zwei Treffer auszuloten – beide mit einer Vorgeschichte, die über das lehrbuchmässige Kombinationsspiel hinausgehen. Nach einem lupenreinen Pass von Verteidiger Ville Koistinen an die blaue Linie auf Aaron Gagnon schiesst der Kanadier die Tigers zum ersten Sieg nach drei Niederlagen. Der SCL scheint derzeit auf enge Duelle spezialisiert zu sein: Sechs der letzten sieben Tigers-Pflichtspiele enden mit nur einem Tor Unterschied.
Der Beste: Gustafssons (Tigers). Sein Tennis-Ausgleich bringt Langnau auf Punktekurs.
Die Pflaume: Du Bois (Davos). Bietet Gagnon Geleitschutz auf seinem Weg zum 2:1-Siegestor.
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Biel – Zug 1:4
Das Spiel: Nach sieben Meisterschaftspleiten in Serie und dem Out in der Champions League darf der EVZ in Biel endlich wieder einmal einen Sieg bejubeln. Schon nach 44 Sekunden trifft der entwischte Stalberg zur Führung der Gäste. Exakt 10 Minuten später doppelt Larri Leeger mit einem Ablenker nach. Verrückt: Der Verteidiger wechselte erst letzte Woche von Fribourg, wo er 40 Spiele lang nicht traf, zum EVZ. Zu Beginn des Mitteldrittels hämmert Zugs Diaz den Puck nach einem Bully Richtung Tor, Zehnder lenkt ab, 3:0. Schliesslich hämmert der überragende Martschini die Scheibe noch zum allesentscheidenden 4:0 ins Netz. Der Rest ist Kosmetik. Der EVZ in der Krise? Von wegen!
Der Beste: Martschini (Zug). Der 1,68 Meter kleine Stürmer musste in dieser Saison schon viel Kritik einstecken. In Biel spielt er überragend. Ein Hammer-Tor, zwei Vorlagen und wertvolle Abwehrarbeit.
Die Pflaume: Frey (Biel). Der Verteidiger lässt sich bereits im ersten Einsatz von Stalberg überlaufen. Es ist nach 44 Sekunden bereits die Entscheidung.
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Genf – Kloten 4:3 n.P.
Das Spiel: Der 12. Penalty erst entscheidet dieses Spiel. Mit Genf gewinnt das Team, das drei Mal in Führung geht, zahlreiche Möglichkeiten zum Sieg auslässt und schlussendlich im Penaltyschiessen mit Romy und Tömmernes (2x) die kaltblütigeren Schützen auf seiner Seite hat. Kevin Schläpfer reist unter erschwerten Bedingungen mit seinem Team nach Genf. Tommy Santala und Tim Ramholt müssen verletzungsbedingt passen. Bäckman, Lukas Stoop und Romano Lemm vervollständigen die Absenzenliste. Auch im Spiel läuft vorerst alles gegen die Gäste. Tömmernes bringt Genf bereits nach 61 Sekunden in Front. Nur eine Zeigerumdrehung später wird Roman Schlagenhauf nach einem Foul gegen Petschenig vorzeitig unter die Dusche geschickt. (11.) Damien Riat nützt die Überzahl zum vermeintlichen 2:0 aus, doch hat die Rechnung ohne Kevin Schläpfer gemacht. Seine Intervention per Coaches-Challenge bringt den Klotener das nötige Glück. Der Treffer wird wegen eines Offsides aberkannt. Keine drei Minuten später bedankt sich Denis Hollenstein bei Genf-Torschütze Tömmernes, übernimmt dessen Fehlpass noch auf der blauen Linie und gleicht aus (15.). Nach der ersten Pause zeigt der französische Internationale Stéphane da Costa erstmals sein Können und bringt sein Team in seinem ersten Spiel ein zweites Mal in Führung. Der Franzose hat in dieser Saison erst 2 Spiele mit der Nati in den Beinen. Trotz zahlreicher Rückschläge stehen die Klotener immer wieder auf. Dies bestätigt Morris Trachsler. Er gleicht aus, nachdem ihm Petschenig zu viele Freiheiten lässt. Im Schlussdrittel kommen die Klotener zum dritten Mal in Rückstand. Drei Sekunden vor Schluss passiert das für nicht möglich gehaltene. Von Guntens Schuss rutscht rein. 3:3. Es geht zum dritten Mal unter Schläpfer in die Overtime. Dort verserbelt Simek den Genfer Erfolg, indem er einen Ihm zugesprochenen Penalty kläglich vergibt.
Der Beste: Tömmernes (Genf). Der Genfer Abwehrchef schiesst die 1:0 Führung, macht einen Fehlpass, der zum 1:1 Ausgleich führt, gibt einen Assist zum 3:2 und versenkt 2 Penalties sicher. Fast alles richtig gemacht!
Die Pflaume: Simek (Genf). Im Oktober noch Topskorer, jetzt kläglicher Penaltyschütze in der Verlängerung.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |