Bevor er nach Nordamerika in die Organisation der Vancouver Canucks wechselte, war Ronalds Kenins einer der Aggressivleader der ZSC Lions bei den Titeln 2012 und 2014. Kaum zu stoppen, unermüdlich, furchtlos, eisenhart und immer bereit, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
Als er zwei Jahre später zu den Zürchern zurückkehrte, war er nicht mehr wieder zu erkennen. Kenins hatte seine Identität verloren, unter dem schwedischen Coach Hans Wallson fand er nie zu seinem gewohnten Spiel. Doch seit der Schweiz-Kanadier Hans Kossmann beim ZSC an der Bande steht, ist Kenins wieder Kenins.
«Kenins ist ein lettischer Motor»
Am Samstag im zweiten Finalspiel gegen Lugano (5:4 n.V.) ist der 27-Jährige stets einen Schritt schneller als alle anderen, er platzt fast vor Energie, seine Aktionen haben Hand und Fuss, er schiesst ein Tor und bereitet zwei Treffer – darunter Roman Wicks Gamewinner in der Verlängerung – vor.
«Kenins ist ein lettischer Motor. Der rennt das ganze Spiel, der hätte noch drei Drittel spielen können. Er macht die Räume auf und das Spiel einfacher für einen», sagt Wick.
Was hat der Lette mit Schweizer Lizenz geschluckt, dass er so viel Power hat? «Ich habe viel Wasser getrunken. Bergwasser», sagt Kraftwürfel Kenins lachend und erklärt: «Wir haben so viel Energie. Fabrice Herzog, Mike Künzle, beide Baltisberger, Kevin Klein – wir haben so viele Spieler, die so viel Energie reinbringen. Wenn ich die so spielen sehe, weiss ich, dass ich auch Vollgas geben muss. Wir haben jetzt eine Super-Gruppe.»
«Das ist eine super Chance, mich zu zeigen»
Kenins fühlt sich in seinem Sturm pudelwohl. «Ich bin in einer super Linie, mit Roman Wick und Pius Suter. Das ist für mich eine super Chance, um mich zu zeigen. Und ich nutze die. Ich mache alles, um Erfolg zu haben.» Vier Tore und fünf Assists sowie unzählige Checks kann er in den Playoffs bereits vorweisen. In der ganzen Regular Season hatte er nur einmal getroffen und neun Vorlagen gegeben.
Längst ist klar, wenn auch noch unbestätigt, dass Kenins Ende Saison die ZSC verlässt und zu Lausanne wechselt. Bereut er, dass er geht? «Das weiss ich nicht. Ich weiss nicht, was läuft», sagt er mit Pokerface und einem Lächeln.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |