Es war das Werk des damaligen Verbandspräsidenten Philippe Gaydoul: 2011 fusionierten Verband, Nationalliga und Amateurbereich. Die Profi-Klubs gewannen dadurch an Einfluss. Doch das reicht ihnen nicht mehr: Sie wollen selbst am Geldhahn drehen.
In den letzten Jahren ist die Skepsis bei den Klubs gegenüber der Zentrale in Glattbrugg ZH gestiegen. Der Generalverdacht: Der Verband gibt zu viel Geld aus und ist zu wenig transparent. Die Rede ist von einem aufgeblähten Apparat und zu wenig Kostendisziplin. Ist dem so? Das ist eine Frage der Perspektive und der Prioritätensetzung.
«Wir wollen nicht mehr fragen, sondern gefragt werden»
Die Idee der Klubs, welche sie in einem Workshop im Juli verfeinern wollen: Die Liga bleibt zwar unter dem Dach des Verbands, bildet aber eine eigene Gesellschaft, verkauft die TV- und Marketing-Rechte autonom und verteilt dann das Geld.
«Es geht nicht um eine Abspaltung, sondern darum, dass man mit dem Verband auf Augenhöhe diskutieren kann», sagt Marc Lüthi. «Wir wollen nicht mehr fragen, sondern gefragt werden.» Dies sei «im Moment eine Idee», so der SCB-Boss. «Sie ist mit dem Verband abgesprochen. Es ist noch nichts in Stein gemeisselt.» Diskutiert wird auch, ob die National League die Rechte alleine, also auch ohne die Swiss League, verkaufen soll.
«Das Schweizer Hockey darf darunter nicht leiden»
«Wir haben uns offen ausgetauscht», sagt Verbands-CEO Patrick Bloch zur geplanten Liga-Reform, betont aber: «Das Schweizer Hockey darf darunter nicht leiden. Es sollte keine Kurzschlusshandlung sein.»
Derzeit wird das Budget vom SIHF-Verwaltungsrat dem Audit- und Compensation-Committee vorgelegt und dann von der Ligaversammlung abgesegnet. 79 Prozent der TV-Gelder gehen an die Klubs (86% an NL-, 14% an SL-Klubs). Dem Verband bleiben, abzüglich der Kosten für den Liga-Betrieb und Nachwuchs-Zahlungen an die Klubs, etwas mehr als 14 Prozent.
Während die Nati selbstragend ist, braucht der Verband dieses Geld für Junioren-Auswahlen, Geschäftsstelle, Schiedsrichterwesen, IT und Regio League. Es ist wahrscheinlich, dass da weniger Mittel fliessen, wenn die Klubs die Hand am Geldhahn haben. «Wenn man spart, muss man sich bewusst sein, welche Auswirkungen es hat», sagt Bloch.
TV- und PostFinance-Vertrag laufen 2022 aus
Sowohl der TV-Vertrag als auch das Engagement von Hauptsponsor PostFinance laufen 2022 aus, ein Jahr früher jenes der Zürich Versicherungen, die bei der Nati und den Schiedsrichtern wirbt.
Beim Verkauf der TV-Rechte hat bereits jetzt Liga-Direktor Denis Vaucher zusammen mit einer Vermarktungsagentur den Lead. Ob man wieder 35 Millionen Franken jährlich einfahren kann, ist fraglich. Gespannt verfolgt man den Markt. Vor dem Schweizer Hockey ist der heimische Fussball an der Reihe. Dort läuft der TV-Vertrag bereits 2021 aus.
Bisher waren die TV-Rechte der Hockey-Ligen zusammen mit jenen der Länderspiele (ohne WM!) verkauft worden. Klar ist, dass die National League dabei das Filetstück ist. Wie gross allerdings der Anteil ist, konnte nie beziffert werden, da alles en Bloc verkauft wurde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |