Die Resultate sind gut. Der SCB hat fünf der letzten sechs Spiele gewonnen und liegt auf Platz 2. Doch einer kommt nicht auf Touren: Dominik Kahun (29). Der letztjährige Topskorer des Teams hat in 14 Spielen erst einen Treffer und vier Assists verbucht.
«Es ist kein Geheimnis, dass es vielleicht nicht so gut läuft, wie gewohnt», sagt der in Tschechien geborene Stürmer, der davor in der National League über einen Punkt pro Spiel produziert hatte. «Ich arbeite fast noch härter als sonst, weil ich das Glück fast erzwingen will. Das ist jetzt eine Phase, die ich so noch nicht kannte. Nicht einmal in der NHL.»
Mit der Handverletzung, die ihn ab Ende September für zwei Monate ausser Gefecht setzte, habe seine Baisse nichts zu tun. Die Ursache liegt im Kopf. «Es wäre gelogen, wenn man sagt, dass man nicht darüber nachdenkt, dass nichts reingeht. Aber man kann es nicht erzwingen. Ich kann einfach nur so weitermachen, wie ich gerade mache. Und dann wird es schon wieder kommen.»
Tapola will nichts von Bevorzugung wissen
Der deutsche Stürmer, der 2018 Olympia- und 2023 WM-Silber gewann, ordnet sich dem Konzept von Trainer Jussi Tapola (50) unter. «Ich muss sagen, wir sind gerade eine erfolgreiche Mannschaft. Wir spielen alle das, was Jussi von uns fordert, und es klappt», sagt Kahun.
Doch spürt er, dass er nicht dem bevorzugten Spielertyp von Tapola, der Wert auf direktes Spiel und defensive Verlässlichkeit legt, entspricht? «Das weiss ich nicht. Das ist schwer zu spüren. Ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll.»
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Tapola will nichts davon wissen, dass er «Jussi-Spieler» bevorzuge. «Ist Austin Czarnik ein Jussi-Spieler? Ist Marco Lehmann ein Jussi-Spieler? Oder Victor Ejdsell?», fragt er. «Wir brauchen verschiedene Typen, wir brauchen Kahuns, wir brauchen Lehmanns. Mein bevorzugter Spielertyp ist der, der alles für die Mannschaft gibt, mit seinen eigenen Stärken, seinem eigenen Profil.»
«Und plötzlich: Bäm! Und er beginnt zu fliegen»
Mit der Spielweise Kahuns sei er zufrieden. «In vielen Dingen spielt er im Moment besser als letzte Saison», sagt der Finne. «Er ist ein grossartiger Spieler, der in seiner Karriere eine Menge Punkte gemacht hat. Er will ein Unterschiedspieler bei uns sein. Jetzt arbeitet er hart. Das Ergebnis ist noch nicht da, aber wenn er weiter so arbeitet und so spielt wie im letzten Spiel in Genf, wird er die Punkte machen. Das Einzige, was zählt, ist das Team. Du tust Dinge, die dem Team helfen. Damit sind wir zufrieden.»
Trotzdem stellt sich die Frage, ob Kahun bis 2027, wenn sein gut dotierter Vertrag ausläuft, in Bern spielen wird. «Das ist natürlich der Plan. Ich schaue erst von Spiel zu Spiel. Ich möchte nicht an das denken, was es irgendwann sein wird», sagt der Deutsche. Und Tapola sagt: «Unsere Aufgabe als Trainer ist es, den Spielern zu helfen. Vor allem, wenn sie auf der Suche nach ihrem Spiel sind. Wir versuchen, Kahun zu helfen, wieder in die Spur zu kommen. Und plötzlich: Bäm! Und er beginnt zu fliegen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 35 | 20 | 69 | |
2 | SC Bern | 35 | 20 | 64 | |
3 | HC Davos | 37 | 21 | 63 | |
4 | ZSC Lions | 32 | 30 | 62 | |
5 | EHC Kloten | 36 | -5 | 59 | |
6 | EV Zug | 35 | 22 | 56 | |
7 | SCL Tigers | 35 | 5 | 51 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 36 | -7 | 50 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 36 | -13 | 47 | |
10 | EHC Biel | 34 | -3 | 46 | |
11 | Genève-Servette HC | 34 | -5 | 45 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 35 | -20 | 45 | |
13 | HC Lugano | 34 | -22 | 42 | |
14 | HC Ajoie | 34 | -43 | 33 |