Gestern informierte Noch-Mehrheitsaktionär Jürg Bircher die Spieler über die Zukunft der Flyers. «Ich haben ihnen gesagt, dass wir zuversichtlich sind, bis am 10. Mai eine Lösung präsentieren zu können. Dann werden auch die Löhne ausbezahlt. Sobald alles fix ist, werde ich abtreten», so Bircher.
BLICK kennt die Lösung seit zweieinhalb Monaten: Der Zürcher Multimillionär Hans-Ulrich Lehmann (52) steigt bei den finanziell klammen Flyers ein. Seine mündliche Zusage liegt vor. Vizepräsident Jan Schibli bestätigt: «Es stimmt, noch ist aber nichts unterschrieben.»
Die Zusage Lehmanns überrascht nicht: Schon am 3. Februar verriet er BLICK exklusiv: «Ich lasse Kloten nicht hängen, werde aber erst bei einem Grounding einsteigen.» Am letzten Mittwoch – dem Tag der Pressekonferenz – betonte Lehmann nochmals: «Ich übernehme zwar die Flyers, nicht aber die Schulden von Bircher, seinem Firmenkonstrukt und der EHC Kloten Sport AG. Dafür muss er geradestehen.»
Der Grund für seine (halbe) Kehrtwende: Bei einem Konkurs oder Nachlass droht Kloten der Lizenzentzug. Dieses Risiko wollte Lehmann offensichtlich nicht eingehen.
Lehmann wird aufräumen
Der SVP-Nationalratskandidat ist ein Glücksfall: Als Generalimporteur für Nokia wurde der Handy-König schwerreich. Sein Vermögen wird vom Wirtschaftsmagazin «Bilanz» auf 200 bis 300 Millionen Franken geschätzt. Vor drei Jahren investierte er 80 Millionen in die stillgelegte Spinnerei Letten in Glattfelden, machte daraus das Hotel- und Eventzentrum Riverside und stieg bei den Flyers als Sponsor ein.
Während Bircher gross anrichtete und den Klub wirtschaftlich an die Wand gefahren hat, ist Lehmann ein knallharter Unternehmer. Rote Zahlen gibt es bei ihm nicht. Er wird gnadenlos aufräumen. So ist jetzt schon klar, dass er die Flyers-Geschäftsstelle in seine eigenen Räumlichkeiten nach Glattfelden verlegen wird.