Biel – Bern 4:1 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Fünfter Sieg im achten Spiel – der EHC Biel überrascht weiter, demontiert den Meister aus Bern. Und das nach einem 0:1-Rückstand nach drei Minuten. Die Entscheidung fällt im zweiten Drittel. Nach 26 Minuten schiesst Julian Schmutz das Heimteam in Führung. Dann leistet sich SCB-Verteidiger Beat Gerber innerhalb von 111 Sekunden gleich zwei Dummheiten. Erst muss er für ein Foul an Biel-Haas raus. Dann für ein Halten an Neuenschwander. Rajala trifft doppelt, stellt auf 4:1.
Der Beste: Toni Rajala (Biel): Der flinke Finne fackelt nicht lange, entscheidet das Spiel mit zwei Powerplay-Treffern.
Die Pflaume: Beat Gerber (Bern): Leistet seinem Team einen Bärendienst. Zwei Strafen. Zwei Gegentore. Spiel gelaufen.
Ambri – SCL Tigers 3:2 n.P. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Sechs Punkte aus drei Spielen in dieser Woche – die Biancoblu können eigentlich zufrieden sein. Aber? Nun, der Auftritt gegen die SCL Tigers, die nach dem ersten Saisonsieg lechzen, ist phasenweise mehr als nur chaotisch. Je länger das Spiel dauert, desto nervöser wird Ambri. Und desto zuversichtlicher werden die Emmentaler. Was die Biancoblu im Spielaufbau zeigen, ist so haarsträubend wie zu Saisonbeginn. Zwei Pässe in Folge schaffen die Leventiner kaum. Vor allem die Linien mit den Ausländern verkommen zu Panik-Orchestern. Um den ersten Erfolg dieser Saison zu feiern, hätten die SCL Tigers gegen dieses Ambri die besten Chancen gehabt. Doch auch bei den Emmentalern stehlen sich die Leader aus der Verantwortung. In ihrem zweiten Penaltyschiessen dieser Woche sind die Biancoblu abgeklärter, und Peter Guggisberg erneut der Held.
Der Beste: Guggisberg (Ambri). Zwei Tore und der entscheidende Penalty, «Guggi» übernimmt Verantwortung und geht mit Leistung voran.
Die Pflaume: Mäenpää (Ambri). Müsste für die schlechteste Saisonleistung eigentlich freiwillig auf einen Monatslohn verzichten.
Lugano – Servette 2:5 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Lugano geht im Powerplay in Führung: Brunner auf Bürgler – Bumm. Der vierte Saisontreffer für den Scharfschützen. Lugano hat in der Startphase die Zügel in der Hand.Dann schleicht sich bei den Tessinern aber Bruder Leichtfuss ein – wie auf Knopfdruck. Martensson lässt Almond zu viel Raum, Manzato bringt einen Abpraller nicht weg. Ausgleich. Neun (!) Sekunden später rollt man Slater den roten Teppich aus: Ein Schuss aus kurzer Distanz und Manzato hat freie Sicht, langt aber trotzdem daneben. Zack. Die Führung für Servette. Und die wächst beinahe auf zwei Tore an, als Loeffel aus 42 Metern einen Befreiungsschlag aufs Tor bringt, Manzato lässt durchkullern, aber die Scheibe stoppt kurz vor der Torlinie. Das war Dusel, aber in der Curva Nord wird es unruhig, erste Pfiffe. Gegen Manzato? Der Merzlikins-Stellvertreter schwächelt, zittert, fischt im Trüben. Ein ganz schwacher Elvis-Imitator.
Beim nächsten Nackenschlag (22. Spielminute) ist der Keeper aber machtlos, weil seine Vorderleute die Manndeckung auf die leichte Schulter nehmen: Romy fährt mit Luganos Hintermannschaft Schlitten, passt vors Tor zum verwaisten Wick – 3:1. Verteidiger Wilson sieht dabei ganz schlecht aus. Lugano jetzt total von der Rolle, lässt sich vorführen. Da klaffen Anspruch und Realität weit auseinander. Wer nimmt jetzt die Zügel in die Hand?
Keiner. Auf jeden Fall nicht bei Lugano. Wo sind Klasen & Co? Wo sind Luganos Topleute? Kevin Romy stellt kurz nach Ablauf eines ereignislosen Powerplays auf 4:1. Die Vorentscheidung? Zumindest eine komfortable Führung gegen ein blutleeres Lugano. Walker hätte in Unterzahl einen Akzent setzen können, scheitert aber solo am stilsicheren Mayer. Und Doug Shedden? Sein Gesicht zeigt ungefähr 50 Schattierungen von Rot. Ein Wutstau beim Kanadier, in der zweiten Pause wackelt die Garderobe wohl im Vierteltakt.
Und? Was geht? Nix. Auf jeden Fall nicht viel. Bürgler trifft wieder im Powerplay. Der einzige Tessiner in Normalform. Aber 30 Sekunden später steht Spaling allein vor Manzato – 5:2. Das wars. Eine schreckliche Vorstellung der Tessiner. Da wäre ein Straftraining angesagt. Geht aber nicht: Am Sonntag spielt Lugano in Davos.
Der Beste: Romy (Servette) Spielfreude pur. Durchsetzungsvermögen. Lust und Laune.
Die Pflaume: Manzato (Lugano). Ein Unsicherheitsfaktor.
Lausanne – Zug 3:2 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Im Spitzenspiel der Runde zwischen Lausanne (2.) und Zug (3.) erwischen die Zentralschweizer den besseren Start. Lammer wird von der Hintermannschaft der Waadtländer aus den Augen gelassen und trifft komplett frei vor Huet. Doch Lausanne – das beste Powerplay-Team der Liga – schlägt in Überzahl zurück, Ryser trifft zum 1:1. Es entwickelt sich ein temporeiches Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten. Die Westschweizer haben dabei leichte Vorteile und gehen durch einen Knaller von Verteidiger Gobbi (1. Saisontor) mit 2:1 in Führung. EVZ-Keeper Stephan sieht dabei unglücklich aus, er kann die Lücke in der nahen Torecke nicht mehr rechtzeitig schliessen. Jeffreys 3:1 im Powerplay ist die Entscheidung, Lammers zweiter Treffer zum 2:3 kommt für Zug zu spät. Am Ende wirds zwar noch einmal brenzlig, als Danielsson das leere Tor verfehlt. Doch Lausanne bringt den Sieg über die Runden und ist wieder Leader!
Der Beste: Cristobal Huet (Lausanne). Der statistisch beste Goalie der Liga strahlt eine Ruhe aus, die jedem einzelnen Mitspieler Flügel verleiht. Keine Unsicherheit, kaum Abpraller – bärenstark.
Die Pflaume: Tobias Stephan (Zug). Der Keeper sieht beim 1:2 unglücklich aus, macht die nahe Ecke ungenügend zu.
ZSC Lions – Kloten 1:2 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Da bei Kloten Goalie Boltshauser wegen einer Knieverletzung sechs bis acht Wochen ausfällt, bleibt Trainer Tirkkonen gar nichts anderes übrig, als Gerber zu bringen. Der 42-Jährige hatte am Dienstag gegen Davos (5:6 n.V.) den Unmut der eigenen Fans auf sich gezogen. Diesmal gibt Gerber keinen Anlass zur Kritik. Kloten nutzt eine kollektive Unaufmerksamkeit des ZSC zur Führung durch Sanguinetti und lässt sich auch durch Thoresens Ausgleich im Mitteldrittel nicht aus der Bahn werfen. Als Head Stricker der Reihe nach zwei Lions-Spieler auf die Starfbank schickt, schiesst Captain Hollenstein in doppelter Überzahl die Flughafenstädter in Führung – und damit zum Sieg im 201. Derby.
Der Beste: Martin Gerber (Kloten). Der 42-Jährige strahlt viele Ruhe aus und bleibt fehlerlos, als ob es den schwarzen Dienstag gegen Davos nie gegeben hätte.
Die Pflaume: Inti Pestoni (ZSC). Der Tessiner ist immer noch nicht richtig Zürich angekommen, ist noch ein Fremdkörper.
Fribourg – Davos 2:4 (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Das Spiel: Wie Blick exklusiv angekündigt hat, übernimmt ab Montag Larry Huras an der Saane. Der Kanadier hat einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieben. Wie schon am Freitag, bei der 2:3 Niederlage nach Verlängerung in Genf, zerrissen haben sich die Fribourger für ihren scheidenden Trainer nicht. Gerd Zenhäusern muss mit zwei Niederlagen einen Abgang machen. Ab Oktober wird Zenhäusern an der Saane neuer Ausbildungschef. Der gebürtige Walliser kann eigentlich froh sein, das er diese Truppe verlassen darf. Fribourg-Gottéron ist meilenweit weg von einer harmonisierenden Truppe. Kein Esprit, keine Emotionen, Sachen die in der Vergangenheit an der Saane eine Mannschaft zum Erfolg brachte, fehlen an allen Ecken und Enden. Gottéron kann gegen die Bündner 45 Sekunden in doppelter Überzahl spielen aber auf einen einzigen Schuss aufs Tor von Gilles Senn warten die 5679 Fans vergebens. Auf Larry Huras wartet damit ab Montag ein riesiger Berg Arbeit. Ob der Kanadier es schafft, diesem Team wieder Charakter einzuimpfen, bleibt offen. Die Davoser, die wie Fribourg bisher erst einmal nach 60 Minuten einen Sieg einfahren konnten, haben ein leichtes Spiel. Ohne zu glänzen setzen sie immer wieder Nadelstiche in die schwache Fribourger Defensive und fahren die 3 Punkte ohne grosse Gefahr nach Hause.
Der Beste: Perttu Lindgren, der finnische Stürmer der Davoser ist an zwei Toren beteiligt und führt seinen HCD zum 2. Saisonsieg nach 60 Minuten und über den Strich.
Die Pflaume: Benjamin Conz, der Fribourger Goalie ist kein Rückhalt in einer unsicheren Abwehr.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |