Es gibt Spieler, die sich an Matchtagen abschotten. Es gibt solche, die aus Aberglauben stets ins selbe Restaurant gehen und dasselbe Essen bestellen. Und es gibt Andrea Glauser, der locker zum Interview lädt. «Ich habe genug Zeit, mich vorzubereiten», sagt der 22-Jährige vor dem Warm-up am Morgen.
Auch sonst tanzt der Verteidiger aus der Reihe. Sein Traum? «Mit der NASA auf den Mond fliegen.» Glauser sagt: «Ich war schon immer ein Träumer, denke an Dinge, die vielleicht nie passieren werden. Wenn ich beispielsweise Owetschkins Tore sehe, stünde ich liebend gerne an der blauen Linie.» Doch wer träume, brauche auch Ziele, so Glauser. Einige hat der Sensler schon erreicht.
«Ich stellte Blödsinn an»
In Fribourg spielte der Verteidiger keine Rolle, kam nicht einmal auf zehn Minuten Eiszeit. In Langnau aber reifte er zum Nationalspieler. Dass der Shootingstar mit seinem Wechsel zum Buhmann an der Saane wurde, stört ihn nicht. «In Fribourg haben sie schlicht nicht damit gerechnet, dass ich den Schritt wagen werde. Es war ja auch nicht so, dass ich nicht hätte bleiben wollen. Es gibt nichts schöneres, als vor den eigenen Fans zu spielen. Aber ich wollte weiterkommen, fühle mich nun befreit.»
Glauser ist in Düdingen aufgewachsen, stand mit drei Jahren erstmals auf den Schlittschuhen. Zum Hockey kam er dank seines vier Jahre älteren Bruders. Als Teenager sei er ein Schlitzohr gewesen. «Ich stellte Blödsinn an. Und immer in den falschen Momenten. Aber ich stand stets dazu. Und die Trainer wussten, mit mir umzugehen. Nachdem ich ein Spiel lang zuschauen musste, riss ich mich zusammen.»
Lieber Badi statt Sommertraining
Doch beinahe hätte Glauser hingeworfen. «Ich wollte Hockey spielen, kein Sommertraining machen. Das war der Horror. Die Kollegen gingen ins Freibad. Ich musste ins Training. Das ergab für mich keinen Sinn.»
Einen Sommer lang verzichtet der Teenager aufs Training. «Der Coach meinte, er könne mich ja nicht zwingen. Ich solle es mir aber gut überlegen. Heute mag ich das Sommertraining, auch wenn ich danach vielleicht kaum mehr gehen kann.»
Glauser, der eine Lehre als Detailhandelsfachmann absolviert hat, setzt derzeit voll auf Hockey. Er träumt von Nordamerika, aber nicht nur. «Das ist auch ein Ziel. Ich werde es versuchen, bis mir jemand sagt, es reiche nicht.»
Gedanken hat sich der Mann, der nächste Woche auch am Lucerne Cup teilnehmen wird und sich für die WM aufdrängen will, auch schon übers Karriereende hinaus gemacht. «Den Job als Polizist würde mich reizen», sagt er.
Dann verschwindet Glauser in der Kabine. Am Abend bereitet er beim 3:0-Sieg gegen Servette zwei Tore vor. Trotz Interview.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |