Kommentar von Grégory Beaud
Dubé hatte keine Chance, sich zu retten

Fribourg Gottéron trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Christian Dubé. Gerd Zenhäusern, dessen Nachfolger als Sportdirektor, traf eine Entscheidung, die unausweichlich schien. Ein Kommentar von Blick-Reporter Grégory Beaud.
Publiziert: 28.05.2024 um 08:37 Uhr
Christian Dubé ist bei Fribourg Geschichte.
Foto: keystone-sda.ch
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Grégory BeaudJournalist

Einen grösseren Machtverlust zu erleben als Christian Dubé, ist kaum möglich. Bis zum Ende der Saison 2022/2023 war er Sportchef von Fribourg-Gottéron und coachte die erste Mannschaft mithilfe von Pavel Rosa. Einen zweiten Assistenten hatte er nicht. Erst im vergangenen Sommer kam die Vereinsführung zum Schluss, dass Dubé Hilfe benötige: Pat Emond kam hinzu.

Gleichzeitig stimmte Dubé zu, eine seiner beiden Tätigkeiten abzugeben: diejenige des Sportchefs. Diese Funktion nahm sein damaliger Assistent Gerd Zenhäusern ein, der von Dubé selbst eingestellt wurde.

Und jetzt ist es passiert: Sein ehemaliger Assistent und jetziger Sportchef (Zenhäusern) tritt ihm in den Hintern, während sein anderer ehemaliger Assistent (Edmond) seinen Platz als Übergangstrainer einnimmt, bis 2025/26 dann der Schwede Roger Rönnberg vom HC Frölunda kommt. Der Sport ist eine Branche, in der sich niemand etwas schenkt.

Man könnte gar weiter gehen und behaupten, dass eine solche Situation nur in Fribourg möglich ist. Oder vielleicht beim FC Sion. Aber wer will schon mit den Sittenern verglichen werden, wenn es ums Management geht?

Der Abend des 28. März

Eine Erkenntnis des ganzen Schlamassels: Christian Dubés Schicksal wurde an jenem Tag besiegelt, an dem er Gerd Zenhäusern die Schlüssel zu seinem Büro übergeben hatte. Vielleicht war er sich dessen bewusst und nahm sein Schicksal an? Dubé muss sich jedenfalls nicht für die Ergebnisse entschuldigen. Gottéron legte eine Rekordsaison nach Punkten hin und erreichte den Playoff-Halbfinal.

Am 28. März qualifizierte sich Fribourg für eben jenen Halbfinal. An jenem Abend wurde Dubé auch von den Fans aufs Eis zurückbeordert – und hatte danach ein Gespräch mit John Gobbi, dem CEO des Vereins. Die beiden hatten nicht das beste Verhältnis. Doch an diesem 28. März schien es, als ob der Frieden an die Ufer der Saane zurückkehren würde. 

Fast auf den Tag genau zwei Monate später wurde nun aber das Ende von Dubés Regentschaft verkündet. Was zwischen jenem Abend und heute passiert ist? Fribourg hat den Halbfinal gegen Lausanne verloren. Ob das der Grund für den Kurswechsel ist? Veränderungen vorzunehmen, ist auch normal. Vielleicht möchte Gerd Zenhäusern Fribourgs Mannschaft einfach anders aufbauen als sein ehemaliger Chef.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
45
28
87
2
ZSC Lions
ZSC Lions
43
34
82
3
SC Bern
SC Bern
46
17
78
4
EV Zug
EV Zug
45
33
77
5
HC Davos
HC Davos
44
20
75
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
45
2
72
7
EHC Kloten
EHC Kloten
46
-16
68
8
SCL Tigers
SCL Tigers
46
6
66
9
HC Ambri-Piotta
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45
-14
62
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
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45
-11
61
11
EHC Biel
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44
-6
58
12
HC Lugano
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45
-21
57
13
Genève-Servette HC
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44
-16
54
14
HC Ajoie
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45
-56
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