Kloten-Trainer unter Druck
Das Hollenstein-Denkmal bröckelt

Flyers-Coach Fige Hollenstein steht heute in Genf unter Druck. Hinter den Kulissen denkt man schon über mögliche Nachfolger nach.
Publiziert: 28.11.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:23 Uhr
Kloten-Trainer Hollenstein.
Foto: Keystone
Von Angelo Rocchinotti und Stephan Roth

Wer «Kloten» hört, denkt an den Flughafen, an den Eis­hockey-Klub – und an Felix Hollenstein. Als Spieler prägte der nun 49-Jährige den Klub wie kein anderer, war der Leitwolf von vier Meisterteams, und als Trainer führte er Kloten von den Playouts in den Playoff-Final.

Doch jetzt bröckelt das Denkmal. Das Team macht seit dem Saisonstart keine Fortschritte. Beim 0:3 gegen Ambri am Dienstag versagten Hollensteins Spieler komplett, liessen das Debakel einfach so über sich ergehen. Die Fans tobten. Der Tiefpunkt.

Flyers-Boss Philippe Gaydoul, der Hollenstein vor zwei Jahren zuerst ­gefeuert und dann unter massivem ­Widerstand seiner Kollegen zurückgeholt hatte, sagte vor einer Verwaltungsratssitzung am Mittwoch: «Es ist nicht der Moment, um sich zu äussern. Wir ­analysieren die Dinge.»

Hollenstein hat die Sitzung schadlos überstanden. Doch ein klares ­Bekenntnis zum Trainer gibts keines. CEO Matthias Berner: «Fige ist nicht in Gefahr, aber natürlich diskutieren wir und machen uns intensiv Gedanken.» Und Sportchef André Rötheli: «Fige ist im Moment nicht das Thema. Ich möchte ihn behalten.»

Gaydoul ist bekannt dafür, in Personalfragen schnell zu handeln. Als Verbandsboss holte er CEO Harry John und feuerte ihn sechs Monate später. In Kloten musste Marketing-Mann Lukas Hammer nach einem, sein Nachfolger Antonio Her­nandez nach einem halben Jahr gehen.

Hollenstein selbst gibt sich indes weiter souverän. «Ich muss dafür sorgen, dass das Team wieder gut spielt. Den Rest überlasse ich anderen.» Einige Fans fordern, Hollenstein solle das Feld freiwillig räumen. Das kommt für die Kultfigur nicht in Frage. «Ich bin ein Kämpfer.» Daran hat sich nichts geändert.

Ein Ultimatum gibt es laut Rötheli keines. Doch Hollenstein braucht Punkte, um auch die nächste VR-Sitzung zu überstehen. Ob sein Vertrag – wie behauptet wird – schon verlängert wurde, dürfte dabei keine Rolle spielen.

Intern denkt man schon über mögliche Nachfolger nach.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EV Zug
EV Zug
22
19
36
6
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
22
-9
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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