Es waren deutliche Worte, die Hans-Ueli Lehmann am Montag wählte. Der neue Kloten-Boss kündigte einen radikalen Sparkurs an. Dabei geht es auch den Spielern an den Kragen. Einige sollen auf rund 40 Prozent ihres Salärs verzichten. «Verdient einer künftig 300‘000 statt 500‘000 Franken, macht ihn das noch nicht zum Sozialhilfe-Empfänger. Er kassiert fürs Herumkurven noch immer viel zu viel», so der SVP-Mann.
Die markigen Worte des knallharten Unternehmers liessen im Team niemanden zusammenzucken. «Das hat er uns ja schon vor einer Woche gesagt», so Verteidiger Patrick von Gunten. «Und es stimmt, 300‘000 Franken sind ja wirklich noch sehr viel Geld.» Doch letztlich bestimme der Markt den Preis. «Egal, ob das 100‘000 oder eine Million Franken sind», sagt René Back. «Wenn mehrere Klubs um einen Spieler buhlen, sind es ja meistens sie, die den Preis in die Höhe bieten.»
Dass es einen Kurswechsel brauche, sei jedem im Team bewusst. Von Gunten, der Betriebswirtschaft studiert hat, sagt: «Jeder, der ehrlich mit sich ist und rational denkt, weiss, dass es so nicht weitergehen konnte.» Kloten wird das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem Verlust von rund acht Millionen Franken abschliessen. «Das kann es nicht sein», findet Back. «Es ist verrückt, dass so etwas über all die Jahre zugelassen wurde.»
Back muss neben Romano Lemm am meisten bluten. Trotzdem sagt er: «Lehmann hat absolut Recht. Es ist die einzige Chance in Kloten. Ich bin bereit auf Geld zu verzichten, wie alle anderen auch. Aber natürlich nicht gleich auf 50 Prozent.»
Lehmann betonte mehrfach, dass er kein Mäzen sei. Er wird nur so viel ausgeben, wie eingenommen wird. «Viele vor ihm sagten auch, sie wollen sparen. Ihm aber glaubt man es. Alleine schon durch sein Auftreten», sagt Von Gunten, der 2012 aus Schweden zu den Fliegern zurückgekehrt war und nach dem Beinahe-Konkurs schon damals auf Geld verzichten musste.
Doch wie gehen die Spieler mit dem rauen Umgangston um? Back: «Mir ist er sehr sympathisch. Ich bin auch einer, der sagt, was er denkt. Und Kloten braucht nun jemanden, der Klartext spricht. Zudem bin ich es mir aus Davoser Zeiten gewohnt. Arno Del Curto ist auch so. Da weiss auch jeder, was zu tun ist.»
Goalie Luca Boltshauser, der derzeit in Florida in den Ferien weilt, aber beim ersten Meeting mit Lehmann dabei war, sagt: «Er kam durch seine direkte Art sehr positiv rüber, ist ein guter Typ. Natürlich ist es für uns hart, aber wir akzeptieren die Kürzungen.»
Alle drei Spieler betonen, dass sie in Kloten bleiben werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |