Kloten-Krise spitzt sich zu
Erlebt Coach Tirkkonen sein blaues Wunder?

11 Spiele. 9 Pleiten. Tabellen-Ende. Für Kloten-Coach Pekka Tirkkonen wird die Lage immer prekärer.
Publiziert: 11.10.2017 um 23:44 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:35 Uhr
1/8
Steckt mit Kloten in der Krise: Trainer Pekka Tirkkonen.
Foto: KEYSTONE
Angelo Rocchinotti

Nach dem Horror-Wochenende mit den Schlappen in Bern (2:9) und gegen Ambri (1:5) nutzten die Klotener den spielfreien Dienstag, um den Kopf zu lüften. Einige besuchten die weltbekannte Show-Truppe Blue Man Group, die bis am 29. Oktober im «Theater 11» in Zürich gastiert. Einer aber sagte kurzfristig ab: Pekka Tirkkonen. Noch ist der Coach im Amt, verfolgte aber am TV das Krisen-Duell zwischen Lausanne und Servette, dem nächsten Gegner der Zürcher.

Auch gestern leitet Tirkkonen das Training, tut dies gewohnt unaufgeregt. Sorgen um seinen Job mache sich der Finne keine. «Das wäre reine Energieverschwendung», sagt er. Trotzdem wird die Lage des 49-Jährigen immer prekärer. Seit der Vertragsverlängerung im letzten November gewann Kloten bloss noch 13 Spiele, verlor aber 36 Mal! «Das ist scheisse, ganz einfach scheisse», bringt es Hans-Ueli Lehmann auf den Punkt.

Der Präsident hielt am Dienstag eine Kabinenpredigt. «Er hat uns ins Gewissen ge­redet, sagte, dass wir in der Verantwortung stünden und das Ruder herumreissen müssten», erzählt Romano Lemm. «Die Spieler müssen jetzt Dreck fressen», formuliert es Lehmann.

Sportchef Pascal Müller betont, dass sich jeder Einzelne hinterfragen müsse, stellt sich aber hinter Tirkkonen. «Er und sein Assistent arbeiten konzentriert und fokussiert, versuchen, aus den vorhandenen Mitteln das Beste zu machen, und holen alles aus dem Team heraus. Zudem jammern sie auch nicht.»

Lemm steht hinter Tirkkonen

Ins selbe Horn bläst auch Lemm. «Wir stehen voll hinter dem Coach. Er ist auf unserer Seite. Da hatten wir auch schon andere Trainer.» Tirkkonen passe zu Klotens Philosophie. «Er arbeitet mit den Jungen. Will man etwas Nachhaltiges aufbauen, kann man nicht schon beim geringsten Widerstand was ändern.»

Das Sagen hat letztlich aber Lehmann. Und für ihn ist klar: «Wie immer muss man in solchen Situationen auch den Trainer und den Sportchef hinterfragen. Der Coach ist immer das schwächste Glied. Das ist zwar ungerecht, weil die Mannschaft genauso in der Verantwortung steht.Aber oft macht man etwas, um ein Zeichen zu setzen. Auch wenn man in drei Monaten wieder gleich weit ist.»

Es sind Worte, die Tirkkonen beunruhigen müssten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
42
25
82
2
ZSC Lions
ZSC Lions
38
36
75
3
EV Zug
EV Zug
42
32
74
4
SC Bern
SC Bern
43
15
72
5
EHC Kloten
EHC Kloten
43
-8
68
6
HC Davos
HC Davos
40
18
66
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
42
-3
63
8
SCL Tigers
SCL Tigers
42
2
59
9
EHC Biel
EHC Biel
41
-1
57
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
42
-11
57
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
42
-18
55
12
HC Lugano
HC Lugano
41
-16
54
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
40
-11
51
14
HC Ajoie
HC Ajoie
42
-60
37
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?