Kloten-Boss Piper
«Wir hätten erwartet, dankbarer empfangen zu werden»

Trotz Playoff-Qualifikation ist bei den Kloten Flyers vieles im Argen. Die neuen Besitzer fahren über 7 Millionen Franken Verlust ein.
Publiziert: 04.03.2016 um 20:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:36 Uhr
Bill Gallacher (2. von links) mit Vize Doug Piper (2. v. r.) und seiner Crew.
Foto: Stephan Roth
Stephan Roth

Vor knapp einem Jahr übernahm die Avenir-Gruppe um den kanadischen Milliardär Bill Gallacher die Kloten Flyers von Philippe Gaydoul. Nun hat sich gezeigt, dass es auch für die optimistischen Nordamerikaner schwieriger als erwartet ist, den defizitären Klub flott zu machen.

Während die Liga so viele Zuschauer wie noch nie anlockte (erstmals über 7000 im Schnitt), verlor Kloten gegenüber dem Vorjahr fast 500 Fans pro Spiel. Ein Faktor dürfte dabei auch das neue Ticketsystem, in dem die Playoffs bei den Saisonkarten zusätzlich verrechnet werden, gewesen sein.

«Das war ganz klar ein Fehler – nicht dass wir dieses Modell änderten, sondern dass wir es bereits zu diesem Zeitpunkt taten», sagt Vize-Präsident Doug Piper, der den zu Lausanne abgewanderten Ken Stickney als Präsidenten ersetzen dürfte, in einem Interview mit der «NZZ». «Wir versuchten unseren Anhängern klarzumachen, wie schwierig die finanzielle Lage des Klubs ist. Offensichtlich ist diese Botschaft nicht angekommen.»

Wie Vorgänger Gaydoul, der drei Saisons lang die Millionen-Löcher stopfte, stossen auch die Nordamerikaner auf wenig Herzlichkeit in Kloten. «Ganz ehrlich, wir hätten schon erwartet, etwas dankbarer empfangen zu werden. Ich möchte uns nicht als Retter bezeichnen, aber wir versuchen doch, hier etwas aufzubauen», sagt Piper.

Dennoch wollen Gallacher und seine Leute die Flyers nicht so schnell aufgeben. «Uns war aber immer klar, dass wir hier nicht von heute auf morgen einen wirtschaftlich und sportlich funktionierenden Klub aufbauen können. Es wäre ziemlich dumm von uns, zu kommen, schnell ein paar Millionen zu verlieren und dann wieder zu gehen. Aber es ist nicht abzustreiten: Wir verlieren hier mehr Geld, als wir erwartet haben. Es werden diese Saison über sieben Millionen sein.»

Wie man das ändern kann, weiss Piper aber noch nicht genau. «Diese Zahlen müssen wir unbedingt korrigieren. Fragen Sie mich aber noch nicht, wie wir das machen. Wir haben nun einmal die Playoffs erreicht, und ich denke, die Mannschaft ist weiter als vor einem Jahr. Das ist zumindest eine Basis.»

Piper wünscht sich, dass die Klubs und die Liga wie in Nordamerika zusammen spannen. «Hier orientiert man sich zuerst am sportlichen Wettbewerb, nicht am gemeinsamen Geschäft. Alle sind es langsam leid, Jahr für Jahr Geld zu verlieren. Noch sind wir uns aber nicht einig, wie man das ändern kann.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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