Herr Lehmann, weshalb können Sie sich nicht mit Gaydoul einigen?
Hans-Ueli Lehmann: Ich habe ein Jahr lang versucht, ihn zu treffen, wollte Brücken bauen und wäre auch zu einem Gegengeschäft bereit gewesen. Erst am letzten Freitag kams zum Treffen. Doch für einen Deal war es da zu spät.
Weshalb?
Das Gericht hat bereits darüber befunden und sein Haus mit einer Pfändung belegt.
Gaydoul spricht in Bezug auf den Vertrag von unterschiedlichen Interpretationen.
Diese Fragen wurden vom Gericht längst geklärt. Der Vertrag ist glasklar. Die einzige Bedingung war, dass Kloten die Spiellizenz erhält, was geschehen ist. Ich attestiere Philippe viel Gutes, will ihn weder demontieren, noch mit Dreck nach ihm werfen. Ich verstehe seine Optik sogar.
Wie meinen Sie das?
Was er für den EHC Kloten geleistet hat, ist unglaublich und verdient Respekt. Ich würde an seiner Stelle auch durchdrehen, würde sich keiner bedanken. Doch darum geht es jetzt nicht. Wir leben in einem Rechtsstaat. Er muss die Verträge einhalten. Er hat sie unterschrieben, nicht ich.
Sie erlaubten sich einige spitze Bemerkungen, sagten: «Gaydoul war keiner, der hinschaute, wenn es stank.»
Ich sagte bloss die Wahrheit. Es bringt nichts, wenn er vor Gericht 40 Seiten mit angeblich diffamierenden Aussagen präsentiert. Noch einmal: Ich habe keinerlei negativen Gefühle ihm gegenüber. Ich verstehe bloss nicht, weshalb er es so weit kommen liess.
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Gaydouls Position
Philippe Gaydoul sagt zu Hans-Ulrich Lehmanns Aussage, dass das Gericht bereits befunden und sein Haus mit einer Pfändung belegt habe: «Beim Bezirksgericht Bülach ist die sogenannte Aberkennungsklage hängig, mit der überprüft wird, ob die vom EHC Kloten geltend gemachte Forderung überhaupt besteht.» Bis jetzt liege nur eine provisorische Pfändung vor, die durch die geleistete Geldsicherheit aufgehoben werde.
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Das meint BLICK: Millionäre menscheln
Sie und ich werden wohl nie eine Million Franken haben. Unsereins bleibt da wohl nur das Lottospielen.
Anders sieht es bei Hans-Ulrich Lehmann und Philippe Gaydoul aus. Beide sind Multimillionäre. Wenn sich der aktuelle und der ehemalige Boss des EHC Kloten also um eine Million streiten, geht es nicht ums Geld, sondern ums Prinzip und um verletzte Eitelkeiten. Etwa so, wenn Sie oder ich mit einem Kollegen darüber streiten, wer nun eine Wette um ein Bier gewonnen hat. Es menschelt bei den Millionären.
Dabei haben sich Lehmann und Gaydoul grosse Verdienste bei der Rettung des Klubs 2016 beziehungsweise 2012 erworben. Ohne ihre Hilfe würde in Kloten längst kein Profi-Hockey mehr gespielt.
Auf den ersten Blick ist es unverständlich, dass sich die beiden bisher nicht einigen konnten. Es geht ja angesichts ihrer Finanzkraft «nur» um eine Million.
Doch Lehmann und Gaydoul wären wohl auch nicht mehr reich, wenn sie in ihrer Karriere nicht gelernt hätten, mit harten Bandagen und unter Ausschöpfung der juristischen Mittel zu kämpfen.
Sie sind es sich nicht gewohnt, klein beizugeben. Sie brauchen sich angesichts ihrer Millionen vor keiner Auseinandersetzung zu fürchten.
Diplomatie-Kurse wird Lehmann nie geben müssen. Er redet gerne so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Nach Amtsantritt landete er, ohne Not, verbale Seitenhiebe gegen seinen Vor-Vorgänger.
Damit traf er dessen Nerv. In Kloten war Gaydoul trotz Finanzspritzen von über 20 Millionen nur Misstrauen und Undankbarkeit entgegengekommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |