Klimawandel bei den Seeländern
Der EHC Biel ist endlich entgiftet – die Gründe

Der EHC Biel war im letzten Herbst mit einer Topmannschaft ein Sorgenkind. Und ist jetzt mit einer weniger gut bestückten Equipe ein Farbtupfer.
Publiziert: 24.10.2024 um 17:45 Uhr
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Der grimmige Petri Matikainen ist beim EHC Biel gescheitert.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Beim EHC Biel herrschte im Herbst 2023 ein vergiftetes Klima
  • Ein Jahr später strahlt der Klub Ruhe und Gelassenheit aus
  • Dafür wurden sie ein erstes Mal belohnt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Im Herbst 2023 war beim EHC Biel die Hölle los. Unter dem von Anfang an umstrittenen Finnen Petri Matikainen fanden die Seeländer nie in die Spur, krebsten permanent im letzten Tabellendrittel herum. Dass dann auch noch 17 Verträge ausliefern und nacheinander Leistungsträger wie Rathgeb (Fribourg), Künzle (Zug), Kessler (Davos) oder Hischier (Servette) bei der Konkurrenz unterschrieben, sorgte für zusätzliche Hektik. Dazu ereilte den vormaligen Playoff-Finalisten auch noch eine heftige Verletzungswelle, was die fordernde Situation noch anspruchsvoller machte.

Dies alles gipfelte anfangs Dezember nach einer Auswärtsniederlage in Langnau in einer rekordverdächtigen und lautstarken 50-minütigen Kabinenpredigt. Schliesslich musste Matikainen im Februar gehen und Sportchef Martin Steinegger an die Bande, damit die Saison mit der Playoff-Quali über zwei Play-In-Umwege doch noch halbwegs gerettet werden konnte. «Vielleicht waren die Erwartungen zu hoch, vielleicht waren wir aber auch etwas überheblich», sagt Beat Forster, der letzte Saison noch als Spieler und jetzt als Assistenztrainer dabei ist.

Trotz Fehlstart keine Hektik

Und im Herbst 2024? Auch da wird Biel wieder von einer heftigen Verletzungswelle ereilt, zuletzt fehlten sieben Spieler. Aber sonst ist alles anders. Wo vor einem Jahr noch Unruhe, Nervosität und Unsicherheit ausgestrahlt wurde, herrscht jetzt Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen in den Weg, den man mit dem neuen schwedischen Trainer Martin Filander eingeschlagen hat.

Auch durch den Fehlstart (fünf Pleiten aus den ersten sieben Spielen) liess man sich nicht ins Bockshorn jagen, sondern arbeitete einfach daran weiter, die neue Struktur zu verfeinern. «Wir haben viele neue Spieler und einen neuen Trainerstaff. Es war uns bewusst, dass dies einen Moment braucht. Wir haben aus dem letzten Jahr auch gelernt, dass es uns auch nicht weiterbringt, in Hektik zu verfallen», erklärt Stürmer Luca Cunti. Und Forster betont: «Wir sind schon darauf bedacht, dass wir die Nervosität aus dem Vorjahr gar nicht erst aufkommen lassen. Wir fokussieren uns mehr auf uns, das gibt auch den Spielern mehr Sicherheit.»

Vertrauen in die Jungen

Für diese wurde Biel im Oktober mit einem Zwischenspurt von vier Siegen in Folge ein erstes Mal belohnt. Und wenn Spieler ausfallen, rücken ohne grosse Klagen Grünschnäbel wie Cattin (18), Sever (19) oder Blessing (18) nach. «Wir haben keine Angst, die Jungen zu bringen», so Forster.

«In den letzten Wochen haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, daran gilt es anzuknüpfen», hält Cunti fest. Und Forster ergänzt: «Der Prozess geht weiter, es läuft noch lange nicht alles so, wie wir uns das vorstellen. Aber Stress haben wir deswegen keinen.» Und wo wird die Reise des EHC Biel in dieser Saison hingehen? Cunti: «Schwer zu sagen, aber verstecken müssen wir uns nicht.»

Säteri trägt für Biel mit Big Save zur Wende bei
4:11
EHC Biel – HC Davos 2:1:Säteri trägt für Biel mit Big Save zur Wende bei
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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