Jetzt reden die Eisgenossen zur Trainer-Debatte
«Das Vertrauen in die Schweizer fehlt»

Ist Ambris Trainer-Juwel Luca Cereda bald der einzige Schweizer an der Bande?
Publiziert: 06.12.2018 um 16:39 Uhr
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Meistermacher: Lars Leuenberger führte den SCB 2016 zum Titel.
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti und Nicole Vandenbrouck

Der HCD setzt neun Tage nach dem Rücktritt von Arno Del Curto weiter auf Notnagel Michel Riesen. Der ­Junioren-Coach steht auch am ­Wochenende gegen Zug an der Bande. Und dann? Ist Ambris Trainer-Juwel Luca Cereda bald der einzige einheimische Trainer? Fünf Jahre nachdem noch die Hälfte ­aller Übungsleiter den Schweizer Pass hatten? «Eine Enttäuschung für alle Schweizer, die mit Leidenschaft dabei sind», bringt es Lars Leuenberger auf den Punkt.

Der 43-Jährige, jetzt Chefscout in Bern, führte den SCB 2016 sensationell von Rang 8 aus zum Titel, bekam seither aber keine Chance mehr. «Wenn man davon spricht, dass in der Nationalliga bloss 6 von 23 Trainern Einheimische sind, sieht man, dass wohl das Vertrauen in die Schweizer fehlt, weil man sich an Ausländer gewöhnt hat.»

«Ein Schweizer muss mehr Überzeugungsarbeit leisten»

Es brauche deshalb ein Umdenken. «Bei Klubbesitzern, Geschäftsführern, aber auch bei den Spielern. Ein Schweizer muss mehr Überzeugungsarbeit leisten. Das war zumindest mein Gefühl und zeigt, dass Schweizer Spieler einem Schweizer Trainer nicht gleich viel zutrauen. Wir Schweizer müssen aber auch besser werden, uns besser verkaufen und wie andere Ausländer mit mehr Selbstvertrauen auftreten.»

Winterthur-Coach Michel Zeiter sagt: «Ich würde alles auf mich nehmen, um in der höchsten Liga Trainer zu sein, sogar ins Ausland gehen.» Für den 44-Jährigen ist klar: «Man braucht jemanden, der an einen glaubt.» Ausser Lugano damals mit Patrick Fischer und Ambri mit Cereda habe kein Klub den Versuch unternommen. «Ich kenne viele Spieler, die sich fragen, weshalb sie den Weg ins Trainer-Business einschlagen sollten, wenn es sowieso keine Perspektiven nach oben gäbe.»

Auch dürfe man die Arbeit eines Teams nicht nur aufgrund der Platzierung in der Tabelle beurteilen. «Es geht auch darum, ob man die Spieler weiterentwickelt. Oder was man aus dem Team ­herausholt.» Die Nati habe an Swissness geglaubt: «Das hat sich ausbezahlt.»

HCD-Interims-Coach Riesen mutmasst: «Vielleicht muss man als Schweizer Trainer härter arbeiten. Mir persönlich geht es nur um eines: den Spielern zu helfen.» Kevin Schläpfer, der in Biel und Kloten eine Chance bekam, möchte sich derzeit nicht mehr dazu äussern.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
52
25
97
2
ZSC Lions
ZSC Lions
52
35
93
3
SC Bern
SC Bern
52
26
91
4
EV Zug
EV Zug
52
37
88
5
HC Davos
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52
18
86
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
52
4
83
7
EHC Kloten
EHC Kloten
52
-15
79
8
SCL Tigers
SCL Tigers
52
7
75
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
52
-13
73
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
52
-12
73
11
EHC Biel
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52
-3
71
12
Genève-Servette HC
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52
-12
71
13
HC Lugano
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-23
66
14
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