Eigentlich stünde Arnaud Jacquemet nun mitten in den Playoffs gegen Biel. Das Privatleben müsste für ein paar Wochen hinten anstehen. Alles würde sich um den Sport drehen. Spielen. Essen. Schlafen. So sähe ein geregelter Tagesablauf aus. Herumtollende Kinder wären dann das Letzte, was der Verteidiger gebrauchen könnte. Doch nachdem die Meisterschaft wegen des Cornavirus abgebrochen wurde, zeigen der 31-Jährige und seine Frau Veronika Herz – und bieten sich fürs Kinderhüten an.
«Kostenlos um Kinder kümmern»
«Meine Frau und ich suchen nach Alleinerziehenden in Genf, die einen Beruf haben, der es ihnen nicht erlaubt, zu Hause zu bleiben, um auf ihre Kinder aufzupassen und sie auch nicht bei Angehörigen unterbringen können», schreibt der Walliser auf Facebook. «Wir bieten an, uns in den nächsten zwei bis drei Wochen kostenlos um ein oder zwei kleine Kinder im Grundschulalter oder jünger zu kümmern, um ihre Eltern zu entlasten. Wir sprechen Französisch, Deutsch und Englisch, sind 31 und 32 Jahre alt und haben einen 10 Monate alten Sohn.»
Erste Familien haben sich bereits bei Jacquemet gemeldet. Dass der Verteidiger mit seinem Facebook-Eintrag wohl ins Scheinwerferlicht geraten wird, war ihm bewusst. Die Aufmerksamkeit aber will er nicht, äussert sich auch nicht weiter. Es gäbe so viele Personen, die anderen Menschen helfen und noch mehr leisten als er und seine Frau Veronika es tun
würden.
Keine Ferien. Geschlossene Uni.
Seit der Bundesrat am vergangenen Freitag die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus weiter verschärft hat, wird die Welle der Solidarität täglich grösser. Freiwillige bieten Menschen, die der Risikogruppe angehören, ihre Hilfe an. Doch weil mittlerweile auch die Schulen geschlossen wurden, geraten Eltern, die nicht von zuhause aus arbeiten können, in Schwierigkeiten. Und genau ihnen will das Paar nun helfen.
«Wir bieten unsere Hilfe an, weil wir beide in den nächsten Tagen zuhause sind», schreibt Jacquemet in seinem Poste weiter. Ferien hat die Familie vorerst ohnehin nicht geplant. Der Stiefcousin von SCB-Stürmer Vincent Praplan, der seit sieben Jahren in Genf spielt und heuer 15 Punkte erzielte, macht noch den Bachelor in Management. Die Universität ist derzeit allerdings auch geschlossen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |