Die Trainer
Vom Erscheinungsbild her könnten Biels Antti Törmänen (48) und Langnaus Heinz Ehlers (52) unterschiedlicher nicht sein. Doch sowohl der stets gut gelaunte Finne als auch der zuweilen etwas grantige Däne drückten dem Spiel ihrer Teams den Stempel auf, sorgten für Struktur und Disziplin. Törmänen übernahm im Dezember auf Rang 7, führte Biel erstmals nach 28 Jahren in den Playoff-Halbfinal und nun an die Spitze.
«Er gibt uns Rollen, in denen wir wachsen können, und macht so jeden Spieler besser», sagt Verteidiger Beat Forster. «Ist einer mal schlecht gelaunt, sagt er ihm, er solle zu seinem Wagen spazieren, gegens Rad kicken und dann zurückkehren.»
Ehlers, dem ein weit weniger talentiertes Team zur Verfügung steht, holt stets ein Maximum aus dem Minimum heraus und sorgte für einen Mentalitätswechsel. Früher, so erzählen sie in Langnau, war cool, wer möglichst wenig trainierte. Nun sei es genau umgekehrt. Während Biel gestern mit Törmänen bis 2021 verlängern konnte, stehen in Langnau diese Woche Gespräche mit Ehlers an.
Das Wachstum
Langnau und Biel kommen ohne Milliardäre aus, haben dank der Erneuerung ihrer Stadien die wirtschaftliche Basis gelegt. Die Langnauer Ilfishalle ist zu 93 Prozent (5604 Fans im Schnitt), die Tissot-Arena zu 89 Prozent (5790) ausgelastet. Biel konnte zuletzt kräftig investieren – und mit Hiller, Forster und Brunner jährlich einen Transfercoup landen.
Die Vernunft
Beide Klubs haben Lohnexzessen den Kampf angesagt. In Biel scheiterte einst ein Transfer, weil ein Spieler einen tiefen vierstelligen Betrag mehr verlangte. Zuletzt sagte CEO Daniel Villard in der «BZ»: «Wir können nicht nur jammern, wenn einer 100 000 Franken mehr fordert. Dann nimmt eben ein Junger den Platz ein.» Zuletzt hat Langnau Spielern mit auslaufenden Verträgen Offerten mit dem gleich hohen Salär wie bisher angeboten. «Als es schlecht lief, kam auch keiner und agte, er wolle weniger Lohn», so Sportchef Marco Bayer.
Die Offensive
Törmänen, bekannt für sein «Antti»-Hockey, hat den Spielstil dem Talent seines Teams angepasst. Nun hat Biel die stärkste Offensive (60 Tore). Ehlers’ Erfolge basieren auf einer soliden Abwehr, was ihm den Spitznamen «Beton-Heinz» einbrachte.
Doch nun haben die Tigers am drittmeisten Tore (48) erzielt. «Viele sagen, Ehlers sei ein Defensiv-Coach. Ich teile diese Meinung überhaupt nicht. Wir haben nun einfach mehr Selbstvertrauen, probieren auch mal was», sagt Stürmer Raphael Kuonen.
Die Torhüter
Die besten Trainer und Manager sind machtlos, wenn die Goalies nicht auf der Höhe sind. Während andere nach mehr Ausländern schreien, um ihre Probleme zu lösen, hat Biel mit Ex-NHL-Keeper Hiller und Langnau mit dem Duo Punnenovs/Ciaccio vorgesorgt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 18 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -8 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |