Im HCD-Training gehts rund
Del Curto lässt die Fetzen fliegen

Trotz Donnergrollen in Davos: Die Leidenschaft von Arno Del Curto ist ungebrochen. Augenschein beim Krisenklub.
Publiziert: 30.10.2018 um 16:04 Uhr
|
Aktualisiert: 14.06.2023 um 23:59 Uhr
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Arno del Curto gibt im Davos-Training den Tarif durch.
Foto: KEY
Nicole Vandenbrouck

Es ist der Tag vor dem Auswärtsspiel gegen die SCRJ Lakers, das wegweisend für den HC Davos ist. Das spürt man jede Sekunde im Training. Arno Del Curto macht seinen Spielern Dampf, so sehr, dass plötzlich ein Stock durch die Halle fliegt und scharfe Worte fallen.

So emotional kennt man den detailversessenen Engadiner zwar. Aber als er gestern zwischen den Übungen die Spieler regelmässig um sich versammelt, schwingt in den ruhigen Reden eine noch bedeutsamere Ernsthaftigkeit mit. Gleichzeitig redet er ihnen ins Gewissen und treibt sie motivierend an.

Auch Spieler ergreifen das Wort, besprechen sich. Der Schwede Magnus Nygren zum Beispiel möchte es von Del Curto auch noch auf Englisch gesagt bekommen. Nach sechs Niederlagen in Serie soll ein Ausweg gefunden werden, um die Negativ­spirale zu stoppen. Da sei Kommunikation wichtig, findet auch Marc Wieser: «Wir sprechen über unsere Situation. Man kommt mit einem schlechten Gefühl in die Halle, und dann ist es umso besser, wenn man ein gutes Training hat und miteinander darüber redet. Jetzt ist die Laune wieder positiv, die müssen wir fürs Spiel gegen Rappi mitnehmen.»

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Das gilt auch für Wieser selbst. Der Stürmer steht nach 13 Spielen noch ohne Tor da. «Es ist ein Riesenmurks. Meine Skorerwerte und die Plus-Minus-Bilanz (mit –14 die schlechteste der Liga, die Red.) sind eine Katastrophe.» Es laufe aber allen nicht. «Da müssen wir zusammen rausfinden, und nicht jeder einzeln. Zusammen müssen wir Spiele gewinnen, scheissegal, wer die Tore schiesst.»

«Das war jetzt endlich Hockey»

Der 31-Jährige spricht primär die harmlose Offensive an. Als die Abwehr schon in der letzten Saison wackelt, wird das mit einem konstant produktiven Angriff noch kompensiert. Das gelingt heuer nicht mehr. Nicht nur bei den Wieser-Brüdern.

Auch die Ausländer haben Ladehemmungen. Bei Perttu Lindgren steht nach neun Partien noch eine Null, bei Anton Rödin nach fünf Spielen ebenfalls. Bei Shane Prince stehen drei Treffer zu Buche. «Unsere vierte Linie macht es zurzeit noch am besten. Von den anderen drei Sturmlinien muss mehr kommen», mahnt Marc Wieser.

Gegen Lugano habe man 29 Schüsse aufs Tor gehabt – nur einer ging rein. Sein Rezept: «So einfach wie möglich spielen, den Puck Richtung Tor schiessen, bis das Glück wieder auf unsere Seite kippt.» Der Stürmer erinnert sich an eine ähnliche Pleitenserie. Im November 2007 reihte der HCD auch sechs Niederlagen aneinander. Wendete den Klub-Negativrekord aber mit einem 8:1-Sieg ab – gegen die Lakers.

Damals startete Davos allerdings stark in die Saison. Nun zehrt die Negativspirale an der mentalen Stärke, viele Spieler kämpfen zum ersten Mal in ihrer Karriere gegen eine Krise. Und tun sich schwer damit.

Wie Arno Del Curto mit einigen Übungen im Training. Erst bei der allerletzten entfährt ihm lautstark das Lob: «Genau so! Das war jetzt endlich Hockey!» Das möchte er auch heute Abend sagen können.

Die Tabelle

 SpieleTorverhältnisPunkte
1. Biel1552:3230
2. Bern1338:2126
3. Zug1338:2826
4. SCL Tigers1339:2624
5. ZSC Lions1330:2724
6. Fribourg1534:3723
7. Ambri1334:3521
8. Servette1430:3720
9. Lausanne1535:3819
10. Lugano1339:3218
11. Davos1323:529
12. Lakers1416:436
Die nächsten Spiele der National League

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
  • 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

Samstag, 17. November

  • 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
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  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

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  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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