Turbulente Tage für Christian Dubé. Am Freitagabend muss der Gottéron-Sportchef in Ambri zuschauen, wie sein Team beim 0:4 regelrecht vorgeführt wird und im sechsten Saisonspiel die fünfte Pleite kassiert. Kurz nach Spielende beschliesst er – nach einem Telefongespräch mit Präsident Waeber –, dass Trainer French und dessen Assistent Fedorchuk beurlaubt werden. Tags darauf steht er gegen Rapperswil-Jona mit seinem früheren Mitspieler Pavel Rosa als Übergangslösung dann selbst als Coach an der Bande. Mit Erfolg. Fribourg gewinnt 4:1 und kommt zum ersten Saisonsieg nach 60 Minuten.
«Habe nicht viel geschlafen»
«Ich habe nicht viel geschlafen», sagt Dubé nach der Partie gegen die Lakers. «Es war ein sehr intensiver Tag für mich, der schon um Mitternacht begonnen hat.» Ganz offensichtlich ist es ihm gelungen, die Blockade im Team innert kürzester Zeit zu lösen. Aber wie? «Ich habe viel mit den Spielern geredet. Es ging darum, frischen Wind reinzubringen», so der 42-Jährige.
Die Worte des Kanadiers kamen an. «Er hat die nötige Energie aufs Team übertragen», sagt Verteidiger Philippe Furrer. «Ich kenne ihn noch als Spieler, er will einfach immer gewinnen. Diese Leidenschaft, das ist geil.» Was in den knapp 24 Stunden zwischen dem Spiel in Ambri und jenem gegen Rappi geschah und weshalb French letztlich gescheitert ist, will Furrer nicht verraten. «Darüber können wir nach der Saison reden. Nur so viel: Viele Spieler waren am Samstag auf einem anderen Level und man hat gesehen, zu was wir fähig sind.»
Richtig viel Spass gegen Rappi
Dass French seinem Team zu wenig Freiheiten gewährte und zu stark am System festhielt, will kein Spieler so direkt sagen. Abstreiten tut diese These allerdings auch niemand. Furrers Aussage, es habe gegen Rappi richtig viel Spass gemacht, so zu spielen, sagt genug aus.
Obwohl das Duo Dubé/Rosa den freien Fall von Gottéron vorerst stoppen konnte, wird diese Konstellation keine Dauerlösung sein. «Ich bin kein Coach und weiss nicht, wie lange ich das machen werde», so Dubé. «Wir suchen einen neuen Trainer und ich werde mir die nötige Zeit nehmen, diesen zu finden.»
«Es kann Grosses entstehen»
Die Anforderungen nebst dem sportlichen Know-how? «Es muss eine Person sein, die dieses emotionale Business kennt, und auch mit dem Druck in diesem Umfeld umgehen kann», so der zweifache Meisterspieler (2004 und 2010 mit Bern).
Egal wie der neue Coach heissen wird, in Fribourg ist die Zuversicht zurück. «In Krisenmomenten rückt man entweder zusammen oder man fällt auseinander. Man hat gesehen, dass wir zusammengerückt sind», sagt Furrer. «Daraus kann etwas Grosses entstehen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |