Lausanne zittert sich zu einem 6:5-Erfolg in Zug
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Genoni ausgewechselt:Lausanne zittert sich zu einem 6:5-Erfolg in Zug

Horrorbilanz für Königstransfer
EVZ-Genoni ist der schwächste Goalie der Liga

Er kam als fünffacher Meister und ist Zugs Hoffnungsträger. Doch jetzt ist Leonardo Genoni der statistisch schwächste Goalie der Liga.
Publiziert: 01.11.2019 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:03 Uhr
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Verkehrte Welt: Der fünffache Meistergoalie Leonardo Genoni weist die schwächste Fangquote auf.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Leonardo Genoni scheint selbst kaum zu fassen, was er gerade hörte. Der 32-Jährige hält inne, nimmt einen Schluck aus seiner Getränkeflasche und fragt verdutzt: «Wirklich?» Kein Witz: Der fünffache Meister weist von allen Stammgoalies die mieseste Fangquote (89,62 Prozent) und den höchsten Gegentorschnitt (2,85 pro Match) auf. Wie kann das sein?

«Ich kassierte zu viele einfache Tore. Auch den zweiten Treffer am Dienstag in Genf hätte ich verhindern können.» Wieso lässt er ihn rein? «Weil ich im Kopf bereits einen Schritt weiter war. Das passierte mir zuletzt öfters. Ich will zu viel und studiere zu viel. So ist das, wenn man es zu gut machen und vielleicht noch einem Verteidiger helfen will, obwohl dieser gar keine Hilfe benötigt.» Dann müsse man einen Schritt zurücktreten. «Du musst dir sagen: ‹Hey! Das ist nicht deine Aufgabe. Du musst Pucks abwehren.›»

«Wurde unter Wert geschlagen»

Liegt es an den himmelhohen Erwartungen in Zug? Der EVZ strebt in allen drei Wettbewerben (Meisterschaft, Champions League und Cup) den Titel an. «Überhaupt nicht. Ich mochte die Challenge schon immer. Vielleicht waren die Erwartungen hoch. Doch es war klar, dass wir nicht alle 50 Spiele zu null gewinnen werden. Auch wenn ich das gerne möchte.»

Genoni lässt sich nicht vom Weg abbringen. «Ich bin mit dem Saisonstart nicht zufrieden. Aber deshalb stecke ich den Kopf nicht in den Sand. Ich wurde unter Wert geschlagen und weiss, was ich kann. Mir ist bewusst, dass ich mich verbessern muss. Ich bin dran. Es ist nicht so, dass ich meine Füsse auf den Tisch lege. Und trotzdem mache ich mir überhaupt keine Sorgen.»

«Auch in Bern liefs harzig»

Die Zahlen schaue er sich nicht an. «Ich kenne sie nicht. Das Resultat sagt mir, ob es gut lief oder nicht. Alles andere ist schwierig, zu interpretieren.» Mit den letzten drei Partien gibt sich der Mann mit abgeschlossenem Masterstudium in Betriebswirtschaft zufrieden. «Wir arbeiteten in der Defensive besser, kassierten noch zwei Tore pro Spiel, gewannen aber trotzdem nur einmal. Wir müssen vorne wieder mehr kreieren. Es geht vorwärts. Wenn auch mit kleinen Schritten.»

Am Freitag spielt Genoni gegen Fribourg. Einen Tag später kommts zum Wiedersehen mit Ex-Klub Bern. «Nach meinem Wechsel zum SCB liefs zunächst auch harzig», sagt Genoni. Am Ende stemmte er den Pott.

Fangquoten

1. Jonas Hiller (Biel) 93,51 %
2. Joren van Pottelberghe (Davos) 92,86 %
3. Reto Berra (Fribourg) 92,62 %
4. Tobias Stephan (Lausanne) 92,55 %
5. Ivars Punnenovs (SCL Tigers) 92,33 %
6. Daniel Manzato (Ambri) 92,05 %
7. Robert Mayer (Servette) 91,39 %
8. Sandro Zurkirchen (Lugano) 91,16 %
9. Melvin Nyffeler (Lakers) 90,82 %
10. Lukas Flüeler (ZSC Lions) 90,72 %
11. Niklas Schlegel (Bern) 90,71 %
12. Leonardo Genoni (Zug) 89,62 %

1. Jonas Hiller (Biel) 93,51 %
2. Joren van Pottelberghe (Davos) 92,86 %
3. Reto Berra (Fribourg) 92,62 %
4. Tobias Stephan (Lausanne) 92,55 %
5. Ivars Punnenovs (SCL Tigers) 92,33 %
6. Daniel Manzato (Ambri) 92,05 %
7. Robert Mayer (Servette) 91,39 %
8. Sandro Zurkirchen (Lugano) 91,16 %
9. Melvin Nyffeler (Lakers) 90,82 %
10. Lukas Flüeler (ZSC Lions) 90,72 %
11. Niklas Schlegel (Bern) 90,71 %
12. Leonardo Genoni (Zug) 89,62 %

Melvin und Dominic Nyffeler – die Shutout-Brüder

Von Nicole Vandenbrouck

In ihren Ligen führen die beiden Torhüter das selbe Ranking an: Lakers-Goalie Melvin Nyffeler (24) weist mit drei Spielen ohne Gegentor die meisten Shutouts in der National League auf. Sein älterer Bruder, Kloten-Keeper Dominic (26), hat in der Swiss League bereits vier Shutouts auf dem Konto.

Eine Statistik, die für Melvin Nyffeler nur Folgendes bedeutet: «Man kann davon ausgehen, wenn man zu Null gespielt hat, dass man Punkte gewinnt. Und die brauchen wir in Rappi.» Ansonsten sei diese Statistik für ihn einfach eine Momentaufnahme. In dieser erfassten Zahlenwelt interessieren den SCRJ-Keeper nur einen Wert: Die Anzahl Siege.

«Das sind zwei Welten»

Die Brüder, die in dieser Saison in der ersten Cup-Runde wieder mal aufeinander getroffen sind (mit einem Shutout für den Lakers-Torhüter), gratulieren sich gegenseitig bei einem Shutout. «Ich freue mich für ihn», sagt Melvin Nyffeler. Obwohl er ganz klar zwischen Shutouts in der NL und der SL unterscheidet. «Das sind zwei Welten. In der National League sind die Schützen besser, die Sicht schlechter, das Spiel schneller. Wir lassen im Moment noch zu viele Schüsse von gefährlicheren Positionen im Slot zu.»

Trotzdem: Die Leistung seines Bruders will er natürlich nicht schmälern, «man muss auch zuerst ohne Gegentreffer bleiben». So wie Melvin Nyffeler damals in der eindrücklichen Triple-Saison 2017/18 der Lakers mit SL-Meister, Cup-Sieg und Aufstieg: Da kam er auf drei Shutouts in den Playoffs, sieben in der Quali und drei im Cup.

Erstes Nati-Aufgebot

Auch diese Saison ist er gut unterwegs. So gut, dass es ihm nun das erste Aufgebot von Nati-Trainer Patrick Fischer eingebracht hat. «Zuerst war ich baff, dann glücklich und stolz», sagt der Nati-Debütant, der an drei Junioren-Weltmeisterschaften teilgenommen hat. «Denn die Qualität an Goalies in der Schweiz ist hoch. Jetzt freue ich mich, nächste Woche ins Camp einrücken zu können und kanns kaum erwarten.»

Zurecht, wenn man bedenkt, dass Melvin Nyffeler vor drei Jahren kurzzeitig noch arbeitslos und auf Klubsuche war.

Von Nicole Vandenbrouck

In ihren Ligen führen die beiden Torhüter das selbe Ranking an: Lakers-Goalie Melvin Nyffeler (24) weist mit drei Spielen ohne Gegentor die meisten Shutouts in der National League auf. Sein älterer Bruder, Kloten-Keeper Dominic (26), hat in der Swiss League bereits vier Shutouts auf dem Konto.

Eine Statistik, die für Melvin Nyffeler nur Folgendes bedeutet: «Man kann davon ausgehen, wenn man zu Null gespielt hat, dass man Punkte gewinnt. Und die brauchen wir in Rappi.» Ansonsten sei diese Statistik für ihn einfach eine Momentaufnahme. In dieser erfassten Zahlenwelt interessieren den SCRJ-Keeper nur einen Wert: Die Anzahl Siege.

«Das sind zwei Welten»

Die Brüder, die in dieser Saison in der ersten Cup-Runde wieder mal aufeinander getroffen sind (mit einem Shutout für den Lakers-Torhüter), gratulieren sich gegenseitig bei einem Shutout. «Ich freue mich für ihn», sagt Melvin Nyffeler. Obwohl er ganz klar zwischen Shutouts in der NL und der SL unterscheidet. «Das sind zwei Welten. In der National League sind die Schützen besser, die Sicht schlechter, das Spiel schneller. Wir lassen im Moment noch zu viele Schüsse von gefährlicheren Positionen im Slot zu.»

Trotzdem: Die Leistung seines Bruders will er natürlich nicht schmälern, «man muss auch zuerst ohne Gegentreffer bleiben». So wie Melvin Nyffeler damals in der eindrücklichen Triple-Saison 2017/18 der Lakers mit SL-Meister, Cup-Sieg und Aufstieg: Da kam er auf drei Shutouts in den Playoffs, sieben in der Quali und drei im Cup.

Erstes Nati-Aufgebot

Auch diese Saison ist er gut unterwegs. So gut, dass es ihm nun das erste Aufgebot von Nati-Trainer Patrick Fischer eingebracht hat. «Zuerst war ich baff, dann glücklich und stolz», sagt der Nati-Debütant, der an drei Junioren-Weltmeisterschaften teilgenommen hat. «Denn die Qualität an Goalies in der Schweiz ist hoch. Jetzt freue ich mich, nächste Woche ins Camp einrücken zu können und kanns kaum erwarten.»

Zurecht, wenn man bedenkt, dass Melvin Nyffeler vor drei Jahren kurzzeitig noch arbeitslos und auf Klubsuche war.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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