Um 0.54 Uhr ist es endlich vorbei. Nach 117 Minuten und 43 Sekunden erzielt Mark Arcobello im sechsten Drittel das 3:2. Zum fünften Mal in Folge steht der SCB im Halbfinal. Nach dem längsten Spiel in der Geschichte des Schweizer Eishockeys.
«Wir waren am Ende», sagt SCB-Stürmer Thomas Rüfenacht. «So am Ende, dass wir uns anschauten und lachen mussten. Wir dachten einige Male, jetzt machen wirs. Jetzt geht der Puck rein. Doch es klappte nicht. Wir wurden fast wahnsinnig.»
Moser: «War richtig sauer»
Kaum zu fassen: Als die letzte Minute der regulären Spielzeit anbricht, führt Bern noch mit 2:0. Doch zum vierten Mal im sechsten Spiel gibt das Team von Kari Jalonen die Führung preis. Innerhalb von 17 Sekunden gleichen die Genfer Stehaufmännchen das Spiel aus, zwingen den Quali-Sieger zum vierten Mal in die Overtime.
«Zwei dumme Tore. Ich stehe zwei Mal falsch und war richtig sauer. Das waren beide Male meine Verteidiger», ärgert sich Captain Simon Moser. «Das Team hat super reagiert. Wir waren in den ersten beiden Verlängerungen besser, danach war das Spiel ausgeglichen. Die Checks wurden nicht mehr fertig gemacht. Man musste die Kräfte einteilen. Es war ein Abwägen, wann man voll gehen kann.»
Fransson steht 49 Minuten auf dem Eis
Rüfenacht gibt zu: «Im fünften Drittel hatte ich Krämpfe. Jetzt fühlen sich die Beine wie betäubt an.» Der 34-Jährige steht insgesamt 38:51 Minuten auf dem Eis. Der Marathon-Mann aber ist Genfs Verteidiger Johan Fransson mit 48:35 Minuten. Beim SCB bringt es Eric Blum auf 44:56 Minuten. Ein Wahnsinn!
Dennoch gefällt es den Spielern, dass die Verlängerungen ausgespielt werden. Servette-Goalie Robert Mayer sagt: «Es hat Spass gemacht.» Und SCB-Stürmer André Heim meint: «Ich bin froh, gibt es kein Penaltyschiessen mehr. Verlängerungen sind attraktiver. Auch wenn wir den Rekord nicht wollten. Es war ein unglaubliches Spiel. Ich realisiere es noch gar nicht. Servette machte uns das Leben sehr schwer. Chapeau.»
Freitage für SCB-Stars
Der Quali-Sieger trifft nun im Halbfinal auf Biel oder die SCL Tigers. «Ich bin sehr glücklich, dass wir nun am Samstag frei haben», sagt Rüfenacht. «Jetzt kann ich mir ein Spiel am Fernsehen anschauen.»
Beim SCB geht heute nur einer aufs Eis. Sportchef Alex Chatelain. Jeden Freitag Mittag duellieren sich die Oldies, wobei jeweils mit harten Bandagen gekämpft wird. Die SCB-Stars selbst bekommen von Trainer Jalonen zwei Tage frei. Erst am Sonntag wird wieder trainiert.
Am Dienstag findet dann in der PostFinance-Arena das erste Halbfinal-Spiel statt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 15 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -5 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |