Hockey-Stars sind sich einig
Wir haben genug Ausländer

6 statt 4 Ausländer? Selbst die Spieler der Befürworter-Klubs aus Bern und Davos halten wenig von dieser Idee. Ex-NHL-Goalie Jonas Hiller spricht gar von einem Rückschritt.
Publiziert: 01.11.2018 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Angelo Rocchinotti

Beat Forster (35, Biel-Verteidiger)

«Obwohl es Argumente für sechs Ausländer gibt, bin ich dagegen. Führt man diese Diskussion, sollte man sich auch fragen, was man für die Jungen tun kann. Dürfen sie länger Junioren spielen? Ich bin für den Konkurrenzkampf. Mit sechs Ausländern müssten die Schweizer lernen, sich durchzusetzen. Zudem würden die Mitläufer wegfallen. Doch spätestens Ende Januar hätten die Klubs sieben bis acht Ausländer unter Vertrag. Dass die guten Spieler auch gut verdienen, ist richtig. Sie machen die Differenz aus und sind es auch, die hinstehen müssen, wenn es mal schlecht läuft.»

Pascal Berger (29, Tigers-Captain)

«Das ist nicht gut fürs Eishockey. Viele junge Spieler erhalten schon jetzt kaum Eiszeit. Ausserdem sind die Klubs selber schuld, wenn sie im Kampf um einen Spieler die Preise gegenseitig in die Höhe treiben. Letztlich sagt der Spieler nicht: ‹Nein, gebt mir 100'000 Franken weniger.›»

Félicien Du Bois (35, HCD-Verteidiger)

«Die Spieler erhalten nicht mehr Geld für weniger Arbeit. Das Pensum ist in den letzten 15 Jahren gestiegen. Dennoch verstehe ich, dass die Klubs Wege suchen, die Kosten in den Griff zu bekommen. Einige Saläre sind in der Tat übertrieben. Die Argumente für sechs Ausländer überzeugen mich nicht. Es darf auch nicht sein, dass es die Jungen noch schwerer haben. Diesen Vorschlag als schlechte Idee abzutun, wäre aber zu leicht. Weshalb setzen sich Klubs und Spieler nicht mal an einen Tisch?»

Tobias Stephan (34, EVZ-Goalie)

«Schweizer aus der dritten und vierten Linie würden wohl ihre Jobs verlieren. Ausserdem gibt es schon jetzt kaum Plätze für Schweizer Goalies. Wenn dann viele noch auf ausländische Torhüter setzen würden, schadet das der Ausbildung. Ich verstehe nicht, weshalb man gleich auf sechs Ausländer aufstocken möchte. Wenn schon, sollte man es mal mit fünf versuchen und schauen, wie das Ganze läuft. Nebenbei entscheiden ja die Klubs, wie viel sie zahlen möchten.»

Jérôme Bachofner (22, ZSC-Topskorer)

«Junge Spieler, die zunächst Mühe haben, in der höchsten Liga Fuss zu fassen, würden wohl aufs Abstellgleis geschoben. Mit sechs Ausländern hätten es Miranda, Prassl und ich wohl nicht alle in die National League geschafft. Wir können nicht abrufen, was ein Ausländer abrufen kann. Doch wie man jetzt sieht, können auch wir etwas bewirken. Hätte ich mehr spielen können, hätte ich vielleicht schon im letzten Jahr mehr zeigen können.»

Thomas Rüfenacht (33, SCB-Stürmer)

«Was geschieht mit den Spielern, die überbezahlt wurden? Hören sie auf? Dann fehlen sie. Ich denke, diese Massnahme widerspräche unserer Mentalität. Man möchte nicht, dass Ausländer die Position der Schweizer einnehmen.»

Jonas Hiller (36, Biel-Goalie)

«Ein Rückschritt! Kann man mehr Ausländer verpflichten, holt man nicht irgendjemand. Das wäre auch dem Ausländer gegenüber nicht fair, weil von ihm hier mehr erwartet wird. Mit den Stars steigen die Kosten. Zudem wächst unser Hockey daran, dass Schweizer tragende Rollen ausüben. Mit sechs Ausländern spielen jedoch nur noch wenige Schweizer Powerplay. Das wiederum schadet der Nati.»

Die nächsten Spiele der National League

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
  • 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

Samstag, 17. November

  • 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
  • 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

Samstag, 17. November

  • 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers

Die Tabelle

 SpieleTorverhältnisPunkte
1. Biel1658:3233
2. SCL Tigers1443:2727
3. Bern1440:2526
4. Zug1439:3226
5. Fribourg1638:3826
6. ZSC Lions1431:3124
7. Lausanne1641:4222
8. Lugano1443:3421
9. Ambri1434:4121
10. Servette1534:4320
11. Davos1425:5311
12. Lakers1517:457
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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