Hockey-Spickmaschine stockt
Darum ist noch kein Trainer geflogen

Letzte Saison war eine Horror-Saison – für National-League-Trainer. Sieben mussten gehen. Diese Spielzeit wurde aus gutem Grund noch keiner gefeuert.
Publiziert: 21.11.2018 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2018 um 17:13 Uhr
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Seit 1996 steht Arno Del Curto bei Davos an der Bande. Übersteht er die grösste Krise seiner HCD-Zeit?
Stephan Roth und Angelo Rocchinotti

Lausanne und Absteiger Kloten wechselten letzte Saison je zweimal den Trainer. Ohne Erfolg. Dafür brachten den ZSC Lions und Biel die Massnahmen an der Bande umso mehr. Die Seeländer kletterten erst mit Sportchef Martin Steinegger, der interimistisch für Mike McNamara übernahm, nach oben, ehe Antti Törmänen daraus ein Spitzenteam formte. Und die Zürcher holten mit Hans Kossmann, der Hans Wallson nach Weihnachten ersetzte, den Meistertitel.

Trotz den beiden Vorbildern hat bisher noch kein NL-Klub den Trainer gewechselt. Haben plötzlich Vernunft, Kontinuität und Geduld das Kommando übernommen? Kaum. Es ist mehr einer speziellen Konstellation geschuldet, dass erstmals seit genau fünf Jahren alle zwölf NL-Trainer zu diesem Zeitpunkt noch im Amt sind.

Jene Vereine, die am weitesten hinter den Erwartungen herhinken und am schlechtesten klassiert sind, haben gute Argumente, keinen Schnellschuss vorzunehmen.

Bei Del Curto ist die Zündschnur länger

Beispiel 1: Arno Del Curto. Niemand kann in Davos bisher mit den Auftritten des Teams zufrieden sein. Doch der 62-Jährige hat sich in seiner Amtszeit seit 1996 (!) für den HCD so viel geleistet und sechs Meistertitel geholt, dass die Hemmungen, ihn aus dem Amt zu komplimentieren, weit grösser sein müssen als bei jedem anderen.

Eigentlich müsste der Engadiner sich aufgrund seiner Verdienste eine erste Saison ohne Playoff-Qualifikation leisten können, solange nicht alles zusammenbricht, die Abstiegsangst im Klub nicht um sich greift und Del Curto nicht aufgibt.

Beispiel 2: Schlusslicht SCRJ Lakers. Erst neun Punkte hat Rappi auf dem Konto und 17 von 20 Spielen verloren. Doch Jeff Tomlinsons unterdurchschnittlich besetztes Team verrät noch keine Auflösungstendenzen und der Kanadier hat im Vorjahr mit dem Aufstieg und dem Cupsieg seine Qualitäten eindrücklich unter Beweis gestellt. Zudem ist es gerade im Abstiegskampf von entscheidender Wichtigkeit, nicht die Ruhe zu verlieren. Die letzten Absteiger hatten alle eines gemeinsam: Sie gerieten früher oder später in Panik und konnten so der Negativspirale nicht mehr entkommen.

ZSC-Aubin bekommt Zeit

Beispiel 3: ZSC Lions. Serge Aubin hat die PS, die sein Kader verfügt, noch nicht auf die Strasse gebracht. Doch er ist neu. Den Lions-Bossen war klar, dass er Zeit brauchen wird.

Doch Vorsicht! Manchmal täuscht die Ruhe und es geht ganz schnell. So konstatierten die Kollegen von «20 Minuten» am 21. Oktober 2011: «Die plötzliche Jobsicherheit für die 12 NLA-Trainer.» Noch am gleichen Abend sorgte SCB-Boss Marc Lüthi für den ersten Trainerwechsel der Saison und feuerte Larry Huras. Und tags darauf warf Barry Smith in Lugano den Bettel hin.

SaisonErster WechselTeam/TrainerAnzahl Wechsel
2017/181. Nov.Lausanne/Ratushny-Sarault

7

2016/1722. Sept.Fribourg/Zenhäusern-Huras

5

2015/1622. Okt.Lugano/Fischer-Shedden

4

2014/1512. Okt.Fribourg/Kossmann-Zenhäusern

3

2013/1422. Nov.Bern/Törmänen-Leuenberger

3

2012/1323. Okt.Ambri/Constantine-Pelletier

5

2011/1221. Okt.Bern/Huras-Törmänen

2

2010/1118. Okt.Ambri/Laporte-Constantine

6

2009/101. Dez.Lakers/Summanen-Slettvoll

5

2008/0917. Nov.Lakers/Samuelsson-Chambers

5

2007/0826. Nov.Lakers/Eloranta-Samuelsson

5

2006/0726. Okt.Ambri/Rautakallio-Huras

3

2005/066. Nov.Ambri/Pelletier-Rautakallio

3

2004/0524. Okt.Kloten/Jursinow-Eldebrink

4

2003/04 5. Nov.Lausanne/McParland-Fuhrer

3

2002/039. Okt.Zug/Mason-Pelletier

6

2001/021. Nov.SCL Tigers/Tichonow-Bohren

4

2000/0120. Feb.La Chaux-de-Fonds/Hober/Lussier

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
-45
36
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