Sprints. Rumpfbeugen. Gewichte heben. Während sich andere in der Sonne bräunen, schwitzt Vincent Praplan in der Sporthalle «End der Welt» in Magglingen BE. Gemeinsam mit 32 weiteren Athleten absolviert der Klotener Stürmer die Sportler-RS.
Er sagt: «Es ist ganz okay hier. Und die Trainingsvoraussetzungen sind gut. Doch lieber wäre ich zuhause und könnte mit meinen Kollegen in Kloten trainieren.»
Der Mann, der an der WM in Paris gross auftrumpfte und mit sieben Punkten in acht Spielen zum stärksten Schweizer mutierte, hatte nach dem Turnier bloss eine Woche, um sich zu erholen. «Ich spüre, dass ich kaum Ferien hatte. Vor allem mental. Nach einer Saison brauchst du Zeit, um runterzufahren. Die fehlte mir. Die ersten Wochen in Magglingen waren anstrengend und ich musste mich täglich motivieren.»
Trainingsreise nach Mallorca
Einen kurzen Moment habe er gar daran gedacht, zu kneifen. «Jeder Arzt würde wohl einen Grund finden, um dich hier rauszuholen. Ich hatte jedoch keine Lust, drei Prozent des Einkommens der Wehrpflichtersatz-Abgabe zu opfern.»
Das Positive: Dank des WM-Debüts musste Praplan erst fünf Wochen später einrücken. Und seine Zeit in der Nati wurde erst noch als Dienst angerechnet. Zudem durfte er Klotens Trainingsreise nach Mallorca mitmachen, welche die Spieler selbst zahlten.
Der 23-Jährige schwärmt von den anderen Athleten, insbesondere den Freestylern Elias Ambühl, Fabian Bösch und Kai Mahler. «Sie nehmen es etwas lockerer als wir Hockey-Spieler.»
«Nicht mit ersten Militärwochen vergleichbar»
Von militärischem Drill ist wenig zu sehen. «Um sieben Uhr früh müssen wir strammstehen. Ansonsten ist es nicht vergleichbar mit den ersten Wochen im Militär.» Praplan denkt an die 5-wöchige Grundausbildung im letzten Sommer. «Da wurde kontrolliert, ob man im Bett lag. Nun trägt man sich vor dem Schlafengehen in einer Liste ein.» Nachtruhe ist um 22 Uhr. Donnerstags haben die Athleten bis 23.30 Ausgang. Trainiert wird in Zivilkleidung.
Vor zwei Wochen wurde Praplan, der sich das Zimmer mit Lausannes Lukas Frick teilt, vom Rekruten zum Soldaten befördert. Und erhält nun fünf, statt vier Franken Sold pro Tag. Ende Juli hat der Walliser die RS überstanden. Dann fliegt er mit einem Kumpel für eine Woche nach Ibiza, ehe er bereits wieder in Kloten erwartet wird.
Dort steht der Stürmer vor einer wegweisenden Saison. Sein Vertrag läuft aus. Das Ziel: Die NHL. «Es gibt Spieler, die sich mit der NLA zufrieden geben. Sie sind hier die Stars und verdienen gut, ohne sich vielleicht gross anstrengen zu müssen. Ich aber will mehr.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |