Hells Bells – die Glocken läuten. In der National League macht sich ein Trend breit: Stockschläge in die Weichteile. Am Samstag fliegt Fribourgs Killian Mottet vom Eis, als er Lausannes Audette im Gerangel um den Puck den Stockschaft zwischen die Beine zimmert. Fünf Minuten plus Restausschluss, sagen die Schiedsrichter.
Am Freitag hatte Lausannes Pedretti gegen Ajoies Hazen gleich zwei Mal die Glocken läuten lassen. Dazu auch noch von hinten – das ist perfid. Eine unverständliche Aktion: Hazen war nicht in Puckbesitz und befand sich nicht im Zweikampf mit Pedretti, den er nicht mal sehen konnte. Pedretti wurde von den Regelhütern allerdings erst nachträglich aus dem Verkehr gezogen.
Vor Wochenfrist schon hatte Ajoies Guillaume Asselin gegen den Lakers-Verteidiger Leandro Profico ebenfalls zwei Mal zugehauen. Ein Reflex im Affekt quasi. Asselin wurde von den Schiedsrichtern folgerichtig aus dem Verkehr gezogen.
Auch der Schiri-Chef ist verdutzt
Aber was soll das? Auch Schiedsrichter-Chef Andreas Fischer ist ratlos: «Wir wissen nicht, warum diese Tendenz da ist, das war bis jetzt nie ein Thema. Wir sind davon auch überrascht worden, es ist ja nicht so, dass wir uns vorgenommen hätten, darauf besonders ein Auge zu haben. Vielleicht haben die Spieler entdeckt, dass dieser Strafbestand (Stockschlag zwischen die Beine, die Red.) im Regelbuch nicht mehr explizit erwähnt, sondern allgemein als Stockschlag geführt wird.» Spieler, die das Regelbuch lesen? Wäre mal was.
Während die Faktenlage bei Asselin und Pedretti klar ist, kann man Mottet mindestens vom Verdacht der Affekthandlung freisprechen. Er befand sich in Puckbesitz und hatte den Willen, sich vor Lausannes Tor zu schrauben, indem er mit seinem Stock eine gewisse Hebelwirkung ausführen wollte. Dumm gelaufen, könnte man sagen. Trotzdem hat auch er seinen Gegenspieler zwischen den Beinen erwischt.
Ein Trend, der gerne wieder verschwinden darf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |