HCD-Iran-Schwede Daniel Rahimi
Bart, aber herzlich!

Sobald der Davoser Verteidiger Daniel Rahimi auf dem Eis ist, rumpelts. Neben dem Eis ist der Schwede mit iranischen Wurzeln sanftmütig.
Publiziert: 22.09.2016 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:01 Uhr
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Eine Wucht: 1,91 Meter, 98 Kilo und ein furchteinflössender Bart: Davos-Verteidiger Daniel Rahimi (29).
Foto: imago
Nicole Vandenbrouck

Er ist eine Erscheinung auf dem Eis. Der pechschwarze, dichte Vollbart verleiht Daniel Rahimi (29) einen furchteinflössenden Ausdruck. Und sobald der HCD-Verteidiger seine Kreise zieht, wird aus dem Weg geräumt, wer ihm in die Quere kommt. Den physischen Part, so sagt der Schwede mit iranischen Wurzeln, habe ihn am Eishockey schon von Anfang an fasziniert.

Ein Halb-Iraner, der Eishockey spielt? Eine Rarität. Rahimi, Drittrundendraft der Vancouver Canucks 2006, weiss selbst nur von einem weiteren Spieler mit iranischer Herkunft: der Amerikaner Rhett Rakhshani (28), zu einem Viertel Iraner, mit dem Rahimi letzte Saison zufällig in seiner Heimat Schweden bei Linköping sogar zusammenspielte.

Talent für harte Arbeit

Rahimis Vater Karim (56) floh 1979 während der islamischen Revolution als 19-Jähriger aus dem Iran nach Schweden, um dort zu studieren. Er blieb, lernte seine grosse Liebe kennen und gründete eine ­Familie. «Sicherlich hatte ich als Sohn eines Einwanderers eine ­etwas andere Kindheit», weiss Daniel Rahimi, der sich als nicht gläubig bezeichnet und neben dem Eis die Sanftmut in Person ist. «Die Lebensgeschichte meines Vaters hat mich immer inspiriert, Träume zu verfolgen.»

In der Nähe einer Eishalle in Umea versuchte sich Rahimi als Hockeyspieler. «Mein Vater kannte diesen Sport nicht mal.» Doch dem Teenager machte es Spass, mit 15 konnte er sich erstmals vorstellen, Hockeyprofi zu werden. Dass er das Talent dafür besitzt, glaubte er jedoch erst richtig, als er gedraftet wurde. «Davor wusste ich einfach, dass ich das Talent habe, um hart zu arbeiten.»

Das tat er auch in Davos. Doch der Saisonstart des schwedischen Nationalverteidigers verzögerte sich. Denn kurz vor dem ersten Champions-League-Spiel der Davoser verletzt sich Rahimi. Nicht auf dem Eis, sondern in der Küche. Nach dem Pilzsammeln mit Frau Linda und den beiden Kindern (1 und 3) schnitt er sich beim Risottokochen eine Sehne im Finger durch, musste sogar operiert werden. «Ein unglaubliches Pech, das ich hoffentlich nur einmal im Leben habe.»

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