Der HC Lugano kommt nicht vom Fleck. Steckt immer noch im Strichsumpf fest. Der knappe Sieg in Rapperswil-Jona hat nach zuvor vier Pleiten in Folge den verkrusteten Schlamm leicht gelöst. Die Gemüter etwas beruhigt. Denn der Druck war riesig.
Das bestätigt auch Grégory Hofmann. Der Topskorer entscheidet das Spiel mit einer starken Einzelleistung. Die Freude darüber verdrängt die Anspannung. Auch beim 26-Jährigen, der nach dem morgendlichen Aufwärmen am Samstag noch nicht gewusst hat, ob er am Abend spielen kann. Das Fieber schwächt Hofmann. «Nach einem Mittagsschlaf ging es mir besser, das Fieber sank etwas», erzählt er, «in solchen Momenten will man das Team einfach unterstützen.» Er entscheidet, dass er spielt.
Hofmann berichtet, dass die letzten Wochen nicht spurlos an der Mannschaft vorbei gegangen sind. «Wir haben immer realisiert, in welcher Situation wir stecken. Und nur wir Spieler tragen die Verantwortung dafür. Es ist niemand anders schuld.» Man habe sich vorgenommen, vorwärts zu schauen, diszipliniert zu bleiben, ruhig. «Das ist uns im Schlussdrittel gegen Rappi gelungen.»
«Weiss, dass ich den Unterschied ausmachen kann»
Dass sich der Topskorer eines Teams in solchen Spielen, in denen ein Sieg Pflicht ist, selber unter Druck setzt, versteht sich von selbst. «Ich weiss, dass ich den Unterschied ausmachen und meinem Team mit meinen Stärken helfen kann.» Das tut er auch. Dass er in sein Spiel wieder mehr Speed reinbringen muss, daran hat der Stürmer in den letzten Wochen intensiv gearbeitet.
Um sich aus dem Strichkampf zu befreien und die Playoff-Hoffnungen aufrecht halten zu können, braucht der HC Lugano aber noch viel mehr Konstanz. Hat es mit diesem Sieg in Rappi nun Klick gemacht bei den Bianconeri? «Daran glauben wir. Tiefer ins Loch können wir ja nicht mehr fallen», so Hofmann. Nun müsse jeder Spieler Verantwortung übernehmen.