Bern (1.) – Servette (8.) 4:1!
Der SCB provoziert in Genf ähnliche Reaktionen wie Lord Voldemort in einem Harry-Potter-Wohlfühlzirkel. Schon wieder die? Taktische Winkelzüge, die Brechstange, fliegende Fäuste oder misshandelte Bandentürchen – das Sammelsurium der verschiedenen (gescheiterten) Versuche der Genfer, dem SCB im Playoff ein Bein zu stellen ist ein Panoptikum aller Stilmittel.
In der Gegenwart gründen die Genfer Hoffnungen wohl auf der Tatsache, dass sie den Schalter im Schlussspurt der Qualifikation bereits umlegen mussten, um überhaupt soweit zu kommen. Als ob sich der SCB nicht längst auf dieses Szenario eingestellt hätte. Immerhin haben die Genfer die launischen und deshalb unberechenbaren Zürcher aus dem Weg geräumt – dafür lässt der SCB dann vielleicht auch mal eine Partie sausen.
Zug (2.) – Lugano (7.) 4:3!
Eieiei. Torhüter, die auf Titel starren. Tobias Stephan traut man das in Zug offenbar nicht mehr zu, die Statiker haben herausgefunden: Der ist nur ein weiterer Stein in der Mauer, aber kein tragendes Element. Diese Meinung teilt man in Lausanne offenbar nicht bedingungslos. Stephan bleibt eine Chance, bevor hier Meister Genoni nach dem Rechten sieht. Lino Martschini darf bleiben, bekommt aber nächstens illustre Gesellschaft in Person des Scharfschützen Hofmann. Irgendwie hat sich Martschini den Ruf erworben, sein Pulver mit Vorliebe in der Qualifikation zu verballern. Etwas, was keiner auf sich sitzen lassen will. Genauso wenig wie ein Versprechen: Ohne Titel mit Lugano gehen wir nicht, liessen Luganos Hofmann und Goalie Merzlikins verlauten. Na dann.
Lausanne (3.) – SCL Tigers (6.) 2:4!
Man sieht sich immer zwei Mal. Eine äusserst dümmliche Floskel, vor allem im Mikrokosmos Eishockey, wo man sich (egal in welcher Funktion) immer wieder über den Weg läuft. Spricht man mit Heinz Ehlers über mögliche Rachegefühle gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, schaut der wie (der kürzlich verstorbene) Karl Lagerfeld jeweils auf die Frage, ob er auch mal im bunten Kostüm aus dem Haus gehe. Natürlich würde es Heinz ganz gut in den Kram passen, den Waadtländern in die Suppe zu spucken. Aber das ist hier nicht der Punkt. Der Punkt ist: die Emmentaler sind reif für ein blaues Wunder. Weil da ist ja auch noch Harri Pesonen. Auch der Stürmer wurde bei Lausanne ausgemustert, nun ist er kaum noch zu halten. Gestern wurde er dabei erwischt, wie er vor dem Stadion Laternen kaputt schiesst.
Biel (4.) – Ambri (5.) 4:2!
In Biel, um Biel und um Biel herum ist man sich sicher: Ambri packt man. Kunststück bei dieser statistischen (muss auch mal sein) Dominanz im Saisonverlauf bisher: vier Siege mit bloss zwei Gegentoren. Die glauben wohl, in Ambri habe man längst vergessen, dass in den Playoffs angeblich alles anders ist (da haben die wohl nicht ganz Unrecht). Nun, die Tessiner haben sich diesmal nicht nur für die Playoffs qualifiziert. Playoffs bedeuten für Ambri viel mehr: der Ligaerhalt ist sichergestellt und die Mannschaft kann zur Abwechslung mal den Frühling geniessen, während noch gespielt wird. Sollte man in Biel nicht unterschätzen. Natürlich nur, falls Wundertrainer Cereda wieder mal den richtigen Ton findet (wer würde es wagen, zu zweifeln?) und seine Helden nicht überfordert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |