SC Bern – Genf-Servette 5:4 n.V.
Das Spiel – Lange ist es ein trostloser und emotionsloser Abend in der PostFinance-Arena. Dreimal liegt Bern im Rückstand. Dreimal gleicht der SCB aus. Doch als Eric Fehr 94 Sekunden vor Schluss zum 4:3 trifft, scheint für den Meister alles verloren. Es droht der nächste Nuller. Wie schon am Freitag in Biel, als Bern 17,9 Sekunden vor Schluss das 2:3 kassierte. Die ersten Fans treten bereits den Heimweg an. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
49 Sekunden vor Schluss nimmt Trainer Kari Jalonen sein Timeout und ersetzt Torhüter Pascal Caminada durch einen sechsten Feldspieler. Fünf Sekunden später steht es tatsächlich 4:4. Mark Arcobello gewinnt das Bully gegen Fehr. Und Calle Andersson hämmert die Scheibe von der blauen Linie aus ins Netz. Jalonen ballt die Faust. Die Fans stehen Kopf. Doch für das Heimteam kommt es noch besser.
In der Overtime holt Servette-Keeper Robert Mayer Berns Simon Moser von den Beinen. Strafe gegen Genf. Ramon Untersander zieht ab, Moser lenkt ab. Und Bern siegt tatsächlich noch. Und das, nachdem 60 Minuten lang vieles gegen den Meister läuft.
Moser fasst bereits nach 15 Sekunden die erste Strafe. Das Verdikt? Spielverzögerung. Dabei war die Scheibe noch abgelenkt. Bern übersteht die Unterzahl, geht fünf Minuten später aber dennoch in Rückstand. Servettes Guillaume Maillard schlägt am Boden liegend nach der Scheibe und via Eric Blums Schlittschuh findet sie den Weg zu Torschütze Floran Douay.
Bern gleicht das Spiel mit dem erst dritten Torschuss aus, geht aber in Unterzahl wieder in Rückstand. Daniele Grassi will sich einen neuen Stock holen, während Thomas Rüfenacht im selben Moment über die Bande springt. Zu viele Spieler auf dem Eis. Doch zum Glück für Bern ist da noch Mark Arcobello. Wie schon in Biel trifft der Ami doppelt.
Pech dafür für Inti Pestoni. Der Stürmer, der sich am Freitag in Biel während des Aufwärmens verletzte, hat sich den Mittelfussknochen gebrochen. Damit kann sich der 28-Jährige in nächster Zeit um familiären Pflichten kümmern.
Pestoni wird in diesen Tagen zum zweiten Mal Vater. Auf dem Eis wird man den Stürmer sechs bis acht Wochen nicht mehr sehen. Und das ausgerechnet jetzt, als Pestoni endlich in Fahrt gekommen ist und in den letzten drei Partien fünf Tore erzielte.
Der Beste – Mark Arcobello (Bern), trifft doppelt.
Die Pflaume – Robert Mayer (Servette), ein Beinstellen im dümmsten Moment. Seine Strafe beschert dem SCB den Sieg.
Tore 8. Douay (Maillard, Tömmernes) 0:1. 16. Arcobello (Burren) 1:1. 26. Wingels (Fehr/PP) 1:2. 27. Arcobello (Rüfenacht, Moser) 2:2. 38. Rod 2:3. 56. Scherwey (Untersander, Mursak/PP) 3:3. 59. Fehr (Mercier, Winnik) 3:4. 60. Andersson (Untersander, Arcobello) 4:4. 62. Moser (Untersander, Arcobello/PP) 5:4.
Ambri-Piotta – HC Davos 2:3
Das Spiel – Man mache gerade eine schwierige Phase durch, sagt Ambris Sportchef Paolo Duca schon vor dem Spiel gegen Davos. So schwierig, dass nach zwei Niederlagen in Folge (Bern, Servette) eine Wunderheilung erfolgt ist in den Reihen der Leventiner: Dominic Zwerger spielt schon wieder. Der Ösi hatte sich Mitte Oktober am Knöchel verletzt, seine Rückkehr wurde erst auf nach der Nati-Pause angekündigt. Der Stürmer wird noch dosiert eingesetzt. Gegen den HCD wirbelt dafür sein Landsmann: Doppeltorschütze Fabio Hofer hat weitere hochkarätige Chancen auf dem Stock.
Die Energie eines Spielers aber überstrahlt alle: die des HCD-Schweden Mattias Tedenby. Seine Gegenspieler bekommen ihn nie in den Griff, vor dem 0:1 muss ihn Topskorer Fora an sich vorbeiziehen lassen. Die Davoser, die erstmals in dieser Saison zwei Partien innert zwei Tagen absolvieren, drücken clevererweise nur dann aufs Tempo, wenn sie die Chance dafür wittern. Und so machen sie aus viel weniger Möglichkeiten mehr Tore als die Biancoblu und holen den dritten Sieg in Folge.
Der Beste – Mattias Tedenby (Davos). Stellt seine Gegenspieler immer wieder vor Probleme.
Die Pflaume – Igor Jelovac (Ambri). Fühlt sich hauptsächlich für die Scharmützel zuständig.
Tore 5. Tedenby (Corvi) 0:1. 26. Hofer (Müller) 1:1. 37. Rantakari (Baumgartner) 1:2. 39. Lindgren (Palushaj) 1:3. 54. Hofer (Plastino) 2:3.
Fribourg-Gottéron – Lausanne 3:2
Das Spiel – Erster Sieg für das Gottéron-Bandentrio Dubé, Rosa und Simpson. 40 Minuten lang ist das Romand-Derby eine fade Angelegenheit. Die Hausherren gehen zwar früh durch Stalberg in Führung. Aber statt die passiven Waddtländer mit mehr Engagement zu erledigen, wird auf die Karte Sicherheit gesetzt. Erst ein genialer Pass von Lausanne Verteidiger Fabian Heldner übers ganze Feld auf die Schaufel von Yannik Herrn bringt den Ausgleich und endlich Leben in die Bude. Strafen heizen jetzt die Stimmung auf,
dann treffen Mottet und wieder Herren für ihre Teams. Einen Sieger gibt’s aber erst 146 Sekunden vor Schluss. Gottéron Topskorer David Desharnais erwischt Stephan-Ersatz Boltshauser in der nahen Ecke. Trotz zwei Minuten mit sechs Feldspielern schaffen die Waadtländer den Ausgleich nicht mehr. Ein Wochenende ohne Zählbares für Lausanne.
Der Beste – Herren (LHC). Trifft doppelt, dabei wollte man ihn vor Wochen noch loswerden...
Die Pflaume – Frick (LHC). Unmotiviertes Eingreifen beim entscheidenden Treffer. B. H.
Tore 4. Stalberg 1:0. 42. Herren (Heldner) 1:1. 48. Mottet (PP) 2:1. 51. Herren (Junland,
Jeffrey/PP) 2:2. 58. Desharnais (Mottet,
Furrer) 3:2.
HC Lugano – EV Zug 2:1 n.V.
Das Spiel – Lugano und der EVZ bekämpfen sich fast 65 Minuten lang bis zum Umfallen – in der Nacht darauf gibts ja eine Stunde mehr Schlaf. Grégory Hofmann kommt bei der Rückkehr in die Resega zu einigen Chancen, bleibt aber ohne Zählbares. Die Führung der Zuger fällt nach einem Puckverlust der Tessiner in Überzahl. Loeffel säbelt über die Scheibe, Leuenberger verwertet.
Luganos Powerplay holt sich den Verlusttreffer zurück, nachdem eine Traumkombination über
Bürgler und Sannitz zum Ausgleich durch Bertaggia führt. Der dritte Treffer des quirligen Stürmers in den letzten beiden Partien.
Die Entscheidung fällt, als EVZ-Goalie Genoni und Verteidiger Schlumpf in der Verlängerung etwas gar leichtsinnig mit der Scheibe umgehen. Klasen luchst Schlumpf den Puck ab und bedient den Ex-Zuger Lammer. Das wars. Der dritte Sieg für Lugano in Folge. Der EVZ hat seit dem 4:3 in Zürich drei Mal in Folge verloren.
Der Beste – Zurkirchen (HCL). Fehlerlos, eiskalt, nervenstark.
Die Pflaume – Schlump (EVZ). Puckverlust in der Overtime. D. K.
Tore 26. Leuenberger (Albrecht/SH) 0:1. 38. Bertaggia (Sannitz, Bürgler/PP) 1:1. 63. Lammer (Klasen) 2:1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |