Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich der EHC Biel von einem Nonvaleur zum ernsthaften Titelanwärter gemausert. Biel begeistert. Biel sorgt für Spektakel. Biel weckt Emotionen. Doch Biel verliert, wenn es um die Wurst geht.
Im Frühjahr verpasst der EHCB gegen Bern im sechsten Spiel den Finaleinzug, bringt trotz 38 Schüssen kein Tor zustande, verliert 0:1 und bleibt im entscheidenden Duell (1:5) chancenlos. Und nun rasseln die Seeländer innerhalb einer Woche aus der CHL und dem Cup.
Gegen Frölunda, das stärkste Team Europas, steht Biel vor der Sensation, kassiert aber zwei Minuten vor Schluss innerhalb von 19 Sekunden zwei Tore und scheidet in der Overtime aus. «Ein kollektiver Zusammenbruch. Alle haben versagt», so Sportchef Martin Steinegger. Gegen Ajoie floppt Biel trotz einer 2:0-Führung. «Eine Kopfsache», sagt der sechsfache Meister Beat Forster. «Als Team fehlt uns die Erfahrung. Gegen Ajoie bekommen wir nach einem dummen Fehler das 2:1. Ein Knacks, auf den wir nicht mehr reagieren können. Wir müssen lernen, Rückschläge wegzustecken.»
Ausserdem dürfe man sich nicht mit Nebenschauplätzen befassen. «Gegen Ajoie fokussierten wir uns zu stark auf die Schiedsrichter, suchten dort die Fehler. Ich weiss, ich war früher auch so. Aber auch ich musste lernen. Wir haderten schon gegen Frölunda und Bern mit den Schiris.»
«Eine Chance haben wir noch»
Enttäuscht zeigt sich auch der Sportchef. «Ich träumte davon, im Februar innerhalb von drei Tagen zwei Finals zu bestreiten», so Steinegger. «Im letzten Jahr war ich nach dem Cup-Out stocksauer, weil es in Kloten an der Einstellung mangelte. Das war jetzt nicht das Problem. Ajoie machte das gut. Ich glaube nicht, dass sie fünf Spiele in Folge auf solch hohem Niveau bestreiten könnten.»
Steinegger wehrt sich: «Wir wollten in der Champions League die Gruppenphase überstehen und im Cup besser abschneiden als im Vorjahr. Wir haben trotz vielen Absenzen überperformt, kamen zwei Runden weiter. Man kann uns nicht vorwerfen, ständig solche Spiele zu verlieren.» Ausserdem sei man gegen Ajoie erstmals als Favorit gestartet. Doch auch der 47-Jährige weiss: «Wir müssen unbedingt mal ein solches Spiel gewinnen. In den letzten Jahren haben wir einen Schritt gemacht. Nun gilt es den nächsten zu nehmen.»
Forsters Rezept? «Jede Chance kann die letzte sein. Mit dieser Einstellung müssen wir auftreten.» Er weiss: «Eine Chance haben wir noch diese Saison.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |