Sportministerin Viola Amherd erhielt letzte Woche den Auftrag vom Bundesrat, mit ihrem Departement ein Aussprache-Papier zum Thema A-fonds-perdu-Beiträge für die Profi-Klubs auszuarbeiten, da deren Existenz durch die massiven Einnahme-Ausfälle durch die Corona-bedingten Geisterspiele bedroht ist.
Man wolle abklären, inwieweit A-fonds-perdu-Beiträge «nötig und wie weit es verantwortbar» sei, sagte Amherd und kündigte an, dass der Dialog mit den Vertretern des Profi-Fussballs und -Eishockeys sowie der semi-professionellen Ligen im Volleyball, Basketball, Handball und Unihockey fortgesetzt werde.
Bis Ende Woche muss das Papier vorliegen, damit es in der kommenden Woche im Bundesrat diskutiert werden kann. Zum Inhalt der Gespräche will man sich weder bei der Swiss Football League noch bei der National League äussern. Niemand will das Vertrauensverhältnis, das in den letzten Wochen entstanden ist, gefährden.
Bundesrat ist die erste Hürde
Sollte sich die Regierung aufgrund von Amherds Papier für A-fonds-perdu-Beträge, mit anderen Worten Staatshilfe, die nicht zurückgezahlt werden muss, entscheiden, ist nur die erste Hürde genommen.
Danach würde der Ball beziehungsweise Puck ans Parlament weitergespielt. In der Wintersession (30. November bis 18. Dezember) könnte dann der ganze Prozess mit Kommissionen sowie den Abstimmungen in den beiden Räten über die Bühne gehen. Bei Grünem Licht des Parlaments könnten die lebensrettenden Gelder im ersten Quartal 2021 an die Klubs fliessen.
Klubs können zinslose Darlehen beantragen
Ein zentrales Thema bei der Staatshilfe ist die «Lohn-Transparenz», das hat Amherd stets betont. Damit haben die Profi-Ligen ansich kein Problem, zumal die Lohnverzichte, welche in den letzten Monaten bei den meisten Klubs erfolgt sind, dokumentieren, dass man nicht untätig war. Anders sähe es aus, wenn nun aufgrund des Öffentlichkeitsprinzips jedermann den konkreten Lohn der einzelnen Stars sehen sollte. Damit würde man die Privatspäre der Spieler beeinträchtigen.
Hilfe für den Sport: Bundesrat prüft A-fonds-perdu-Beiträge
A-fonds-perdu-Zahlungen dürften politisch chancenlos sein, wenn man im Fussball und im Eishockey nicht Lohnreduktionen zustimmt. Bereits bei den zuletzt genehmigten zinslosen Darlehen des Bundes, steht in der Verordnung, dass Löhne über knapp 150’000 Franken pro Jahr um bis zu 20 Prozent reduziert werden müssen, wenn die Kredite (Laufzeit 10 Jahre) nach drei Jahren noch nicht zurückgezahlt wurden.
Wahrscheinlich ist, dass für A-fonds-perdu-Beiträge der Rahmen der bereits beschlossenen Bundeshilfe nicht vergrössert werden muss. 550 Millionen wurden für den Sport gesprochen, davon für die Profi-Ligen je 175 Mio. für dieses und nächstes Jahr. Ein Teil der Gelder könnte in Form von Krediten, die jetzt beantragt und ab 1. Dezember bezogen werden können, und ein anderer à fonds perdu fliessen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |