Gewohnheiten. Eines der Lieblingswörter von Dan Tangnes. Der Basis-Plan des EVZ-Trainers ist seit jeher, dass sich seine Mannschaft in jeder Situation auf antrainierte und gut eingespielte Gewohnheiten verlassen kann. Auch der Norweger selbst vertraut auf Bewährtes. Doch nun ist er davon abgewichen – das hat den Zugern den ersten Sieg in dieser Final-Serie eingebracht, in der sie das Messer am Hals hatten (und haben).
Total untypisch für Tangnes: Er verändert sämtliche Sturmlinien. Dabei hat er fürs vierte Duell gegen den ZSC die vier linken Flügel umplatziert. «Ich war nicht glücklich mit dem Output der Offensive», erklärt der 43-Jährige, «und wollte so die Dynamik verändern.» Der wichtige Hintergedanke dabei: Weil die Spieler die Laufwege (und eben Gewohnheiten) ihrer neuen Sturmpartner nicht aus dem Effeff kennen, müssen sie wieder mehr miteinander reden. So wird auch der Fokus geschärft aufs Zusammenspiel. «Wir haben Charakter gezeigt», so Tangnes.
Dario Simion, Torschütze des 3:1 («Endlich habe ich mal hoch geschossen.»), beschreibt den Effekt der neuen Blöcke so: «Die Chemie ist so zwar weniger vorhanden, dafür aber arbeitet man viel härter füreinander. Wir haben einfach alles probiert.» Das Kollektiv sticht dennoch heraus. Mit Yannick Zehnder gelingt einem Drittlinien-Stürmer das wichtige Ausgleichstor.
Der Glaube an die «Bounces»
Welches Wort Tangnes in diesen Playoffs, vor allem aber in diesem Final, immer wieder über die Lippen kommt: Bounces, also Abpraller des Pucks oder wie die Scheibe für ein Team springt. Wie wichtig Bounces sein können, verdeutlicht das «Flipper»-Tor zum 2:1: Der Schuss von Verteidiger Christian Djoos (Sd) geht an die Maske von ZSC-Goalie Jakub Kovar, springt an Captain Geerings Oberarm und von dort ins Tor. «Wir haben nicht nur auf solche Bounces gehofft, sondern daran geglaubt. Das ist ein grosser Unterschied», so Tangnes. Man müsse sie sich verdienen, mit mehr Schüssen aufs Zürcher Tor, mehr Verkehr davor. Das tun die Zuger.
Sie sind sich einig, dass dieses eine Spiel die Dynamik der ganzen Final-Serie verändern kann. «Am Mittwoch müssen wir nun wieder die beste Version von uns zeigen», sagt der EVZ-Trainer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |