Für Nati-Coach Fischer ist der Final keine Überraschung
«Ich habe in Lugano gut gearbeitet»

Als Patrick Fischer als Trainer entlassen wurde, war Lugano Letzter. Jetzt stehen die Tessiner ab morgen im Playoff-Final gegen den SCB.
Publiziert: 01.04.2016 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:30 Uhr
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Fischer sagt über sein Ex-Team Lugano: «Diese Mannschaft hat schon etwas von mir.»
Foto: KEY
Stephan Roth

Jetzt träumen sie in Lugano vom ersten Meistertitel seit 2006. Doch am 22. Oktober 2015 deutete noch wenig bis gar nichts auf das Revival des «Grande Lugano» hin. Die Tessiner waren Tabellenletzter! Und feuerten Trainer Patrick Fischer, obwohl sie nur 42 Tage davor seinen Vertrag verlängert hatten und die Bianconeri nur drei Punkte unter dem Strich lagen. Kurz darauf übernahm Doug Shedden das Team – und es ging zügig aufwärts.

«Natürlich tut das weh, du hoffst insgeheim, dass du noch ein Wochenende Zeit bekommst», sagte Fischer damals. «Ich mache mir Vorwürfe. Die Mannschaft habe ich zusammengestellt, also bin ich auch verantwortlich für die Resultate.» Der smarte Zuger landete aber weich: Sechs Wochen später wurde er als Nati-Coach vorgestellt. Davor wäre er beinahe Trainer des SC Bern, der nun ab morgen gegen die Luganesi im Final steht, geworden.

«Ich weiss: Ich habe in Lugano gut gearbeitet.»

Was geht jetzt in Fischer vor, wenn er Lugano so erfolgreich sieht? «Ich denke, wenn ich ohne Job dastehen würde, wäre es wahrscheinlich hart», sagt der 40-Jährige. «Aber ich denke, dass die Arbeit, die ich in Lugano gemacht habe, ist doch respektiert worden und deshalb konnte ich auch die Nati übernehmen. Ich weiss: Ich habe in Lugano gut gearbeitet. Wir haben drei Jahre aufgeräumt und aufgebaut, eine neue Philosophie reingebracht. Diese Mannschaft hat schon etwas von mir.»

Der Nati-Coach, der immer noch im Tessin lebt, freut sich über den Höhenflug seines Ex-Teams: «Ich kann es jetzt emotional wirklich geniessen. Denn es wäre schade gewesen, wenn alles den Bach runter gegangen wäre. Und es zeigt doch, dass die Arbeit ein wenig Früchte getragen hat.» Lugano Sprung an die Spitze überrasche ihn nicht. «Dass Lugano eine absolute Top-Mannschaft ist, habe ich immer gesagt. Wir waren letzte Saison Dritter und scheiterten in den Playoffs an einer starken Genfer Mannschaft. Die Zuzüge, die wir gemacht haben – Martensson, Furrer und Hofmann – waren die richtigen Leute. Dann kam noch Lapierre dazu. Für mich ist es logisch, dass Lugano im Final steht. Es war für mich eine Frage der Zeit. Und ich denke, sie haben sehr gute Chancen, den Final zu gewinnen.»

Boucher immer noch in Bern

Auch wenn er gerne selbst einen Titel mit Lugano geholt hätte, ist Fischer, der immer davon geträumt hat, einmal Nati-Coach zu werden, happy. «Ich bin absolut glücklich mit meiner Situation. Und es freut mich für Lugano, für die Fans und die Spieler, die wir auch hart gedrillt haben. Ich bin froh, dass sie jetzt endlich auch einmal etwas ernten können. Und meine Ernte ist es, dass ich Nati-Coach bin.»

Auch beim SCB gab es auf dem Weg in den Final einen Trainerwechsel. Doch Guy Boucher, der gescheiterte Vorgänger von Lars Leuenberger, mag sich nicht über den Höhenflug sein Ex-Klubs äussern. «Nein, nein», sagt der Kanadier, der immer noch in der Nähe von Bern lebt, kurz angebunden. «Kein Kommentar.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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