Für BLICK gibt es nur ein Urteil
Freispruch für Blindenbacher!

Eine Szene gibt am Samstag in Lugano zu reden: ZSC-Blindenbacher vs. Linesman Bürgi.
Publiziert: 13.03.2017 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:24 Uhr
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Angeklagt: Severin Blindenbacher wurde am Samstag in Lugano nach seinem Linesman-Schubser unter die Dusche geschickt.
Foto: Key
Stephan Roth

In der 38. Minute verliert Severin Blindenbacher (33) in der offensiven Zone die Scheibe. Als er zurück eilt, kommt ihm im Laufduell mit Bertaggia unerwartet Linesman Roger Bürgi, der falsch positioniert ist und wie Lugano einen schwarzen Helm trägt, in die Quere. Der ZSC-Verteidiger greift ihm ins Gesicht, Bürgi stolpert über dessen Stock und stürzt. Die Unparteiischen zeigen sofort eine Strafe an und schicken Blindenbacher unter die Dusche. Lugano nutzt die 5-minütige Überzahl zum 3:2 Schlussresultat, die Serie steht nun 2:2.

Fragt man Ex-Spieler, die wissen, wie es auf dem Eis in der Hitze des Playoff-Gefechts zu und her geht, wird schnell klar: Eine böswillige Attacke kann man Blindenbacher nicht unterstellen. Nati-Coach Patrick Fischer spricht auf der Tribüne von einem Reflex.

«Aus dieser Perspektive ist das gar nichts.»

Ex-Biel-Trainer Kevin Schläpfer sagt im SRF-Studio: «Für mich ist Blindenbacher nicht schuldig. Er schaut auf die Scheibe, dreht sich und sieht erst dann den Linienrichter und per Zufall landet der Stock zwischen dessen Beinen. Dass er sich befreien will, ist ganz normal. Aus dieser Perspektive ist das gar nichts.»

Die Sicht der Unparteiischen sieht anders aus. Sie fühlen sich generell zu wenig beschützt. «Ein kleiner Körperkontakt ist für keinen Schiedsrichter ein Problem», klagte Profi-Ref Daniel Stricker in der «Schweiz am Wochenende». «Aber die Härte hat zu- und der Respekt gegenüber den Schiedsrichtern abgenommen.»

Nachdem die Schiedsrichter-Abteilung den Fall Blindenbacher an die Einzelrichter weitergeleitet hat, stellt sich die Frage: Wie entscheiden Oliver Krüger und Victor Stancescu diesmal? Letzte Saison erhielt Hofmann (Lugano) zwei, Maurer (Biel) und Loeffel (Servette) sieben Spielsperren. Zuletzt wurde Kousal (Davos) für ein Spiel gesperrt, nachdem er einen Ref umgefahren hatte.

Vorhersehbar ist das Urteil nicht, ein fauler Kompromiss (1 bis 3 Spiele) nicht auszuschliessen. Doch: Wenn Blindenbacher, der sich nicht äussern will, tatsächlich den Linesman vorsätzlich tätlich angegriffen hätte, müsste die Sperre länger sein. Das war aber nicht der Fall. Und für einen Unfall darf man ihn nicht sperren. Deshalb sagt BLICK: Freispruch für Blindenbacher!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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