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Fribourg-Verteidiger will auswandern
Zwingt die Corona-Krise Stalder zum Weiterspielen?

Eigentlich wollte Fribourgs Ralph Stalder im Mai nach Kanada auswandern. Durchkreuzt die Coronakrise nun seine Pläne?
Publiziert: 27.03.2020 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2021 um 15:05 Uhr
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Fribourgs Ralph Stalder will im Mai nach Kanada auswandern.
Foto: Getty Images
Angelo Rocchinotti

Zwei Wochen ist es her, seit die Meisterschaft aufgrund des Coronavirus abgebrochen wurde. Noch am selben Tag räumte Ralph Stalder in Fribourg seinen Spind. Er sagt: «Natürlich hätte ich mir einen emotionaleren Abschied gewünscht. Wir hatten einen riesen Lauf mit Fribourg. Doch so gab es wenigstens kein Tamtam um meine Person.»

Eigentlich hätte der Verteidiger in Fribourg bleiben können. Sportchef Christian Dubé unterbreitete ihm ein Angebot. Doch Stalder lehnte ab, hat sich schon im letzten Sommer dazu entschlossen, seine Karriere nach der Saison zu beenden. Stalder will weg. Auf nach Kanada. Mit samt seiner Familie.

«Hier gibt es zu viele Leute»

Seit ihn sein ehemaliger Teamkollege Mark Astley, den er aus gemeinsamen Zeiten in Basel kennt, vor zehn Jahren zu sich nach Calgary einlud, hat sich Stalder in Land und Leute verliebt. So sehr, dass er ein Jahr später zum Telefonhörer griff, Astley anrief und bat, wieder zu kommen. «Die Schweiz ist das beste Land der Welt. Aber es gibt zu viele Leute hier und wenig Platz. Kanada ist wunderschön, die Leute herzlich. Alles ist grösser und du bekommst mehr fürs Geld.»

Vor sieben Jahren kaufte sich der dreifache Familienvater, dessen Kinder bald im schulpflichtigen Alter sind, in der Nähe von Calgary ein Haus mit Umschwung und einem Pferd. Seither verbringt er jeden Sommer in Übersee und hat mittlerweile in Golden in British Columbia Land und Blockhütten erworben, die er künftig vermieten möchte.

«Gibt Dinge, die ich nicht mehr brauche»

Stalder bereitete sich minuziös vor, nahm sich einen Immigrationsanwalt und absolvierte diverse Sprachtests. Natürlich werde er das Hockey vermissen. «Es ist schon speziell, wenn man mit dem Sport sein Geld verdienen darf», sagt der Baselbieter, der 2013 mit Lausanne aufgestiegen ist.

«Aber es gibt auch Dinge, die ich nicht mehr brauche. Es ist ein harter Sport, man muss mit Verletzungen umgehen können und steht acht bis neun Monate unter Strom. Ich kenne seit 17 Jahren nichts anderes und bin gespannt, ob ich für meine künftige Tätigkeit in Kanada dieselbe Passion aufbringen kann wie für das Hockey.»

Noch kein Visum

Im Mai soll es nun losgehen. Das Visum hat Stalder längst beantragt, doch noch immer nicht erhalten. Aus der Ruhe lässt sich der 33-Jährige deshalb aber nicht bringen. «Ich habe immer eine Türe offen gelassen und das in den Gesprächen mit Fribourg auch klar kommuniziert», sagt Stalder. «Sollte Kanada wegen der Pandemie keine Visa mehr ausstellen, hänge ich noch eine Saison an.»

Das brächte zwar seine Pläne durcheinander, würde ihm jedoch einen würdigen Abgang bescheren. «Ich dachte immer, wenn ich Hockey spielen kann, hätte ich Spass. Doch ohne Fans ist es nicht das gleiche. Das war ein Seich», so Stalder.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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