Freudentag für SCB-Gerber
Willkommen im 1000er-Klub!

Er meidet den Coiffeur, fürchtet sich vor Mäusen und Schlangen, steht auf Ballermann-Sound und fährt Ferrari. Und: Beat Gerber feiert am Montag gegen Genf sein 1000. NL-Spiel.
Publiziert: 05.03.2018 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:02 Uhr
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Lockenpracht: 2012 sorgte Beat Gerber für Aufsehen, als er während 11 Monaten den Coiffeur mied.
Foto: Sven Thomann
Angelo Rocchinotti

Beim SCB nennen sie ihn «Warrior» (Krieger). «Ihn bringt nichts zu Boden», sagt etwa Sportchef Alex Chatelain. Justin Krueger bezeichnet ihn als Vorzeigemodell eines Teamplayers, sagt: «Bidu kennt keinen Schmerz.» Bidu? Die Rede ist von Beat Gerber (35).

Seit nunmehr 15 Jahren hält der Ex-Langnau-Junior seine Knochen für den SCB hin, wurde 5-mal Meister. Das schafften in Bern erst Roland Dellsperger und David Jobin. Gerber sagt: «Ich fürchte mich vor Mäusen und Schlangen. Im Hockey aber fürchte ich nichts und niemanden. Am besten spiele ich mit Schmerzen.»

Der gelernte Schreiner aus Unterlangenegg BE, der sich die Haare schon einmal elf Monate nicht mehr schneiden liess, hat zwei Gesichter. Kennt er sein Gegenüber nicht, begegnet er ihm scheu und zurückhaltend. «Als ich ins Team kam, sprach er kein Wort mit mir. Ich fragte mich, wie er wohl über mich denkt», erinnert sich Tristan Scherwey.

«Den wahren Bidu sehen wir im Spiel, in der Garderobe und im Ausgang», bringt es Alain Berger auf den Punkt. «Bidu ist immer gut gelaunt, strahlt eine unglaublich positive Energie aus und obwohl er nicht gut Englisch spricht, kommt er auch mit den Ausländern super aus, macht Witze mit ihnen. Irgendwie wurde er nie richtig erwachsen.» 

Nach der Saison reist das Team jeweils nach Mallorca. «Malle ist Bidus Welt. Er ist zwar der Team-Älteste, gibt aber Gas wie ein Junger», sagt Ramon Untersander. Scherwey scherzt: «Mich würde nicht überraschen, wenn man ihn nach der Karriere im Bierkönig antreffen und er irgendwo eine Bar eröffnen würde.»

Der Verteidiger steht auf Ballermann-Sound und Helene Fischer, hört die Musik im Teambus über seine Kopfhörer und singt manchmal mit. Da Alain Berger denselben Geschmack hat, teilen sich die Beiden jeweils das Zimmer.

Doch Gerber mag auch Italien und Ferrari. Mehrmals besuchte er das Werk in Maranello, besitzt selbst einen 360 Challenge Stradale. Aus der Garage nimmt er ihn immer erst nach der Saison. Und niemals würde er seinen Ferrari vor einem Restaurant parkieren. Er möchte nicht arrogant erscheinen.

Gerbers Kinder tragen italienische Namen. Enzo (14), Aurora (12) und Giovanni (9).

Heute tritt der 35-Jährige gegen Servette dem 1000er-Klub bei. Zur Freude des Teams hat der Verteidiger seinen Vertrag bis 2020 verlängert. Doch Scherwey vermisst ihn schon jetzt, sagt: «Am liebsten würde ich Bidu zehn Jahre seines Alters wegnehmen, damit ich weitere zehn Jahre mit ihm spielen kann.»

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Der 1000er-Klub

Mathias Seger (1153 Spiele)
Ronnie Rüeger (1078)
Ryan Gardner (1075)
Ivo Rüthemann (1072)
Gil Montandon (1069)
Martin Steinegger (1023)
Marc Reichert (1022)
Sven Lindemann (1013)
Fabian Sutter (1013)
Reto von Arx (1004)

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
24
43
2
Lausanne HC
Lausanne HC
22
9
42
3
ZSC Lions
ZSC Lions
20
18
40
4
EV Zug
EV Zug
23
18
38
5
EHC Kloten
EHC Kloten
22
3
36
6
SC Bern
SC Bern
23
12
36
7
EHC Biel
EHC Biel
22
-1
33
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
20
-11
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
22
-10
28
11
SCL Tigers
SCL Tigers
20
-4
26
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
18
-2
24
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
20
-14
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-34
18
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