Als Vincent Praplan vor Jahren erstmals die Flyers-Garderobe betritt, schauen ihn die Jungs verdutzt an. «Sie fragten sich: Was will denn der hier?», so der Stürmer. Er ist damals erst 14. Um ihn herum Spieler wie Reto Suri und Roman Schlagenhauf. Beide fünf Jahre älter und schon mit dem einen oder anderen NLA-Einsatz auf dem Buckel.
Praplan ist an jenem Tag für eine Probewoche aus dem Wallis angereist. Doch einzig die Elite-A-Junioren trainieren. Und so muss er halt mit den Ältesten aufs Eis. «Ich hatte Angst, wollte das nicht. Bis mich Sportchef Habisreutinger fragte, ob ich nun für Kloten spielen wolle oder nicht.»
Der Neuling fällt nicht ab. Doch er wird auch provoziert. «Manchmal kamen die Pucks so, dass ich sie nicht annehmen konnte. Oder ich wurde gecheckt und fiel hin. Dennoch befand ich mich in einer Traumwelt.»
Das ist sieben Jahre her. Und der Beginn seines Aufstiegs. Praplan verlässt sein Elternhaus, zieht von Sierre zu einer Gastfamilie ins Zürcher Unterland. Er macht eine KV-Ausbildung und entwickelt sich zum NLA-Spieler. Heuer ist er mit 17 Toren stärkster Flyers-Schütze. Und obwohl seine Muttersprache Französisch ist, spricht der Shootingstar akzentfrei Zürichdeutsch.
Als Kind hatte er nur Hockey im Kopf. Doch in Sierre gabs kaum freies Eis. «Mein Kollege und ich entdeckten ein Loch in der Fassade der Graben-Halle. Mit zehn passte man da locker durch. Abends brachen wir ein, spielten auf dem frisch gereinigten Eis.» Praplans Eltern ahnten nicht, dass die Halle zu war. «Als uns der Eismeister erwischte, drohte er mit der Polizei.»
Der Walliser eiferte Reto von Arx nach, wurde zum HCD-Fan. Ausgerechnet gegen die Bündner bestritt sein Stiefcousin Arnaud Jacquemet 2009 mit den Flyers die Finalissima. Praplan sass mit 40 Angehörigen auf der Tribüne. «Als Davos das entscheidende 2:1 gelang, sprang ich auf und jubelte. Das passte Arnauds Vater überhaupt nicht. Alle schauten mich blöd an.»
Die Liebe zum HCD ist erloschen. Und der 21-Jährige ist kritikfähiger geworden. «Früher trotzte ich, sobald mich der Coach rügte. Ich gab kaum mehr Gas, schoss nur noch die Pucks umher.» Nati-Assi Fige Hollenstein beschreibt ihn als bodenständigen Typen: «Er ist hartnäckig, gegen ihn spielt man nicht gerne.» Heute bestreitet Praplan gegen die Weissrussen sein viertes Länderspiel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |