Fliegende Fäuste in Genf und Davos
Wildwest zum Halbfinal-Start

Was für ein Start! Playoffs sind nichts für Zartbesaitete. Wilder hätten die Halbfinals nicht beginnen können. In Genf rumpelt es schon vor dem Spiel.
Publiziert: 18.03.2016 um 21:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:41 Uhr
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HCD-Haudegen Beat Forster knöpft sich SCB-Provokateur Cory Conacher vor.
Foto: KEY
Angelo Rocchinotti und Dino Kessler

Beim Spiel zwischen Servette und Lugano (0:5) werden die Fronten blitzschnell abgesteckt. Luganos kanadischer Brandstifter Max Lapierre legt sich schon vor dem ersten Puckeinwurf mit dem Gegner an. Die Tessiner wollen zeigen: In diesem Jahr lassen wir uns nicht rumschubsen.

Servette-Coach Chris McSorley sagt hinterher: «So einen Zirkus zuzulassen, ist ein Witz. Das hätten sie bestrafen müssen.» 

Im gleichen Takt geht es weiter. Wildwest in Genf! Einige Spieler bleiben angeschlagen auf dem Eis liegen, Lugano-Goalie Elvis Merzlikins muss nach einem unabsichtlichen Kopftreffer von Topskorer Matt D’Agostini für sechs Minuten vom Eis, Verteidiger Julien Vauclair verschwindet nach einem Ellbogencheck von Servette-Stürmer Jim Slater nach 16 Spielminuten in der Garderobe.

Sperren für Slater und Rod

Die Schiedsrichter Vinnerborg und Wiegand behalten die Übersicht, bestrafen, was bestraft werden muss, und überlassen das Spiel ansonsten den beiden Mannschaften. Servette kassiert 37, Lugano 28 Strafminuten.

Und heute hat die Liga reagiert: Slater wurde für vorerst ein Spiel gesperrt. Ebenso sein Teamkollege Noah Rod, der Stefan Ulmer gegen den Kopf gecheckt hatte. Der rücksichtslose Stürmer war bereits in der Serie gegen Fribourg negativ aufgefallen, als er wegen eines gleichen Vergehens gegen Andrea Glauser mit nur einer Sperre davon gekommen war.

Trashtalk und Abreibungen

Auch der SCB langt beim Sieg bei Meister Davos (5:4 n.V.) von Beginn weg zu. Topskorer und Giftzwerg Cory Conacher lässt kaum vom Gegner ab. Als Beat Forster für ein Foul am Kanadier auf die Strafbank muss, der sich aber noch beim Schiedsrichter beschwert, ruft Forster in Richtung des SCB-Stars: «Brauchst du ein Nastuch?» und wedelt mit einem Pack Taschentücher.

Auch andere Berner teilen aus. Thomas Rüfenacht spielt konsequent auf den Mann, gewinnt praktisch jeden Zweikampf und liefert sich Wortgefechte mit HCD-Kanadier Alexandre Picard. Beide haben Trashtalk ein breites Grinsen im Gesicht. Und Justin Krueger prügelt sich erst mit Marc Wieser, dann mit dessen Bruder Dino.

«Härter, schmutziger als gegen den ZSC»

Auch Berns Rückkehrer Eric Blum marschiert dreimal auf die Strafbank. «Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele Strafen kassiert habe. Ich habe noch sehr viel Luft nach oben. Aber letztlich ist es mir egal, wenn wir trotzdem gewinnen.»

Davos kassiert 42, der SCB 28 Strafminuten. «Es war härter und schmutziger als noch gegen die ZSC Lions», sagt Berns Coach Lars Leuenberger. «Es waren auf beiden Seiten zu viele Emotionen im Spiel. Ich zähle mich da auch dazu. Wir müssen künftig wieder die Coolness bewahren.»

Bern schockt auch Davos
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Break im ersten Playoff-Halbfinal-Spiel:Bern schockt auch Davos
Mayer floppt – Klasen trifft doppelt
0:00
Lugano mit dem Break in Genf:Mayer floppt – Klasen trifft doppelt
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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