Beim Spiel zwischen Servette und Lugano (0:5) werden die Fronten blitzschnell abgesteckt. Luganos kanadischer Brandstifter Max Lapierre legt sich schon vor dem ersten Puckeinwurf mit dem Gegner an. Die Tessiner wollen zeigen: In diesem Jahr lassen wir uns nicht rumschubsen.
Servette-Coach Chris McSorley sagt hinterher: «So einen Zirkus zuzulassen, ist ein Witz. Das hätten sie bestrafen müssen.»
Im gleichen Takt geht es weiter. Wildwest in Genf! Einige Spieler bleiben angeschlagen auf dem Eis liegen, Lugano-Goalie Elvis Merzlikins muss nach einem unabsichtlichen Kopftreffer von Topskorer Matt D’Agostini für sechs Minuten vom Eis, Verteidiger Julien Vauclair verschwindet nach einem Ellbogencheck von Servette-Stürmer Jim Slater nach 16 Spielminuten in der Garderobe.
Sperren für Slater und Rod
Die Schiedsrichter Vinnerborg und Wiegand behalten die Übersicht, bestrafen, was bestraft werden muss, und überlassen das Spiel ansonsten den beiden Mannschaften. Servette kassiert 37, Lugano 28 Strafminuten.
Und heute hat die Liga reagiert: Slater wurde für vorerst ein Spiel gesperrt. Ebenso sein Teamkollege Noah Rod, der Stefan Ulmer gegen den Kopf gecheckt hatte. Der rücksichtslose Stürmer war bereits in der Serie gegen Fribourg negativ aufgefallen, als er wegen eines gleichen Vergehens gegen Andrea Glauser mit nur einer Sperre davon gekommen war.
Trashtalk und Abreibungen
Auch der SCB langt beim Sieg bei Meister Davos (5:4 n.V.) von Beginn weg zu. Topskorer und Giftzwerg Cory Conacher lässt kaum vom Gegner ab. Als Beat Forster für ein Foul am Kanadier auf die Strafbank muss, der sich aber noch beim Schiedsrichter beschwert, ruft Forster in Richtung des SCB-Stars: «Brauchst du ein Nastuch?» und wedelt mit einem Pack Taschentücher.
Auch andere Berner teilen aus. Thomas Rüfenacht spielt konsequent auf den Mann, gewinnt praktisch jeden Zweikampf und liefert sich Wortgefechte mit HCD-Kanadier Alexandre Picard. Beide haben Trashtalk ein breites Grinsen im Gesicht. Und Justin Krueger prügelt sich erst mit Marc Wieser, dann mit dessen Bruder Dino.
«Härter, schmutziger als gegen den ZSC»
Auch Berns Rückkehrer Eric Blum marschiert dreimal auf die Strafbank. «Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele Strafen kassiert habe. Ich habe noch sehr viel Luft nach oben. Aber letztlich ist es mir egal, wenn wir trotzdem gewinnen.»
Davos kassiert 42, der SCB 28 Strafminuten. «Es war härter und schmutziger als noch gegen die ZSC Lions», sagt Berns Coach Lars Leuenberger. «Es waren auf beiden Seiten zu viele Emotionen im Spiel. Ich zähle mich da auch dazu. Wir müssen künftig wieder die Coolness bewahren.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |