ZSC Lions deklassieren Davos
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Zürcher gewinnen Spitzenkampf:ZSC Lions deklassieren Davos

Finne Ortio heizt Flüeler ein
Goalie-Dilemma bei Leader ZSC

Die ZSC Lions haben ein Goalie-Problem der anderen Art. Es heisst Joni Ortio.
Publiziert: 02.12.2019 um 08:08 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:00 Uhr
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ZSC-Coach Rikard Grönborg hat eine Denkaufgabe bekommen.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Die ZSC Lions gingen zu Beginn der Saison ein Risiko ein. Sie setzten auf Lukas Flüeler (31), der in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen gehabt hatte, und den unerprobten Daniel Guntern (24) als Goalie-Tandem. Doch bald stellte sich heraus, dass der neue Coach Rikard Grönborg der Nummer 2 wenig zutraute: Guntern hat diese Saison erst 2 Minuten gespielt – als Flüeler seine Ausrüstung in Lausanne richten musste.

Auch deshalb verpflichtete Sportchef Sven Leuenberger einen ausländischen Goalie als Absicherung, den Finnen Joni Ortio. Doch nun gibt der 28-Jährige seinem Coach zu denken. Denn er spielt gut, eigentlich zu gut.

«Haben überall Konkurrenzkampf»

Am Samstag zeigte er beim Spitzenkampf in Davos einige starke Paraden und fuhr einen Shutout ein. «Das ist es, was wir Goalie tun sollten: Den Puck zum richtigen Zeitpunkt abwehren.» Seine Statistiken sind bisher höchst beeindruckend: 5 Spiele, 4 Siege, 95,77 Prozent Abwehrquote und nur 1,2 Gegentore pro Spiel. Zum Vergleich die Zahlen Flüelers, der bisher eine solide Saison hingelegt hat: 20 Spiele, 12 Siege, 90,94 Prozent Abwehrquote, 2,46 Gegentorschnitt.

«Für einen Trainer gibt es immer etwas zu denken», sagt Grönborg. «Wir haben überall einen Konkurrenzkampf. Im Tor, in der Verteidigung und im Sturm.»

Ortio glaubt, dass die Situation für beide Keeper gut sei. «Das treibt uns an, jeden Tag besser zu werden. Doch wir wollen auch, dass jeder von uns erfolgreich spielt. Es ist ein gesunder Konkurrenzkampf. Ich spürte von der ersten Minute an, dass wir uns gut verstehen werden.»

Top-Ersatz auf der Bank

Um sich einen Platz im Team für die Playoffs, welche die Zürcher dieses Mal wieder erreichen dürften, muss der vielgereiste Torhüter – er spielte in Finnland, der AHL, der NHL (37 Spiele für Calgary), der KHL und Schweden – wohl klar besser spielen als der dreifache ZSC-Meistergoalie Flüeler. Schliesslich belastet er das Ausländerkontingent. «Es ist ein bisschen zu früh, um schon an die Playoffs zu denken», sagt Ortio. «Ich versuche einfache einfach, jeden Tag so gut zu sein wie möglich. Das ist alles, was ich kontrollieren kann.»

Was neben seinen Leistungen für Einsätze in den Playoffs spricht: Mit Flüeler hätte man einen Ersatzmann auf der Bank, auf dem bei Bedarf Verlass ist. Guntern traut man das offensichtlich nicht zu. Und für nächste Saison wurde ja bereits Ludovic Waeber (23) von Fribourg verpflichtet.

Anderseits müsste stets einer aus dem Ausländer-Quartett Maxim Noreau, Garrett Roe, Fredrik Pettersson oder Marcus Krüger (in Davos verletzt) pausieren, was das ganze Mannschaftsgefüge durcheinander bringen kann. «Es spielt keine Rolle, wer im Tor steht: Wir stehen alle hinter ihm», sagt Ortio. Doch die Goalie-Frage ist eine Knacknuss für Trainer Grönborg.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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