Fans und Promis leiden mit dem SCB
«Missmanagement von oben bis unten»

Der SCB ist unter dem Strich. Das sagen Promi-Fan Severin Lüthi, Stadtpräsident Alexander Tschäppät, Verteidiger-Legende Andreas Beutler und Fanclub-Präsident Renato Stefani zur Krise.
Publiziert: 21.01.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:10 Uhr
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Der SCB (im Bild Derek Roy) muss bös unten durch.
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti

Severin Lüthi (40), Federer-Coach

Severin Lüthi (40), Federer-Coach
Foto: Benjamin Soland

«Ich bin von niemandem so Fan wie vom SCB. Das ist mein Klub und wird es für immer bleiben. Bin ich unterwegs, fiebere ich auf dem Liveticker von Blick.ch mit. Ich bin kein Experte. Aber Bern hat so viele verletzte Spieler. Das habe ich noch nie erlebt. Dazu ist die Liga viel ausgeglichener geworden. Ist man mal in einer Negativspirale, fehlen Lockerheit und Überzeugung. Ich glaube nicht, dass Trainer ­Leuenberger das Problem ist. Mit Boucher liefs ja auch nicht besser. Man sollte jetzt nicht in ­Panik verfallen. Wichtig ist, dass die Spieler an sich glauben und als Team zusammenstehen. Dann schaffen sie die Playoffs. Kehren dann noch Verletzte zurück, traue ich dem SCB viel zu.»

Alexander Tschäppät (63), Stadtpräsident Bern

Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppät sagt: «Das Fanherz blutet.»
Foto: KEY

«Nur weil der SCB mit gleich vielen Zählern wie Ambri unter dem Strich liegt, ist noch lange nicht Hopfen und Malz verloren. Aber natürlich blutet das Berner Fanherz. Der SCB hat die letzten drei Saisons nicht brilliert, und bei YB warten wir schon seit 30 Jahren auf einen Meistertitel. Im Eishockey kann jeder jeden schlagen. Dass der SCB bei der Wahl seiner Ausländer keine glückliche Hand hatte, einen Goalie-Wechsel vornehmen musste und viele Spieler fehlen, fällt dadurch umso mehr ins Gewicht. Der Wechsel von Boucher zu Leuenberger hat ebenfalls nicht zur Beruhigung beigetragen. Allerdings liess Boucher durchblicken, dass er gehen will. Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten.»

Andreas Beutler (52), dreifacher Berner Meisterverteidiger

Ex-Verteidiger Andreas Beutler sieht den Ursprung der SCB-Krise beim gefeuerten Trainer Guy Boucher.

«Vieles hat mit dem fehlenden Selbstvertrauen zu tun. Man geht aufs Eis, um nicht zu verlieren, statt mit der Einstellung, zu gewinnen. Man hinterfragt alles, studiert zu viel und verpasst so die Überraschungsmomente. Das Dilemma hat mit Marco Bührers Ausfall und den Torhüterleistungen begonnen. Leuenbergers Arbeit kann ich nicht beurteilen. Man muss sich allerdings überlegen, ob der andere noch die richtige Einstellung hatte. Boucher liebäugelte im Sommer mit der NHL. Wie kam das im Team an? Alle wussten, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis er eh weg ist. Für einige war es wohl eine Erleichterung. Er forderte viel von den Spielern. Irgendwann hat man genug.»
 

Fanclub-Präsident Renato Stefani wettert über das Management beim SCB.

Renato Stefani (50), Präsident Fanclub Mutzebügler

«Wieso wir in der Krise sind? Missmanagement von oben bis unten. Man macht lieber wieder eine Beiz auf, statt in den Sport zu investieren. Das Ganze hat mit Törmänen begonnen, den man als Assistent geholt und dann zum Chef befördert hat. Solche Leute haben an der Bande nichts zu suchen. Ich hätte gerne Schläpfer oder Del Curto. Und statt Sven Leuenberger endlich in die Wüste zu schicken, macht man ihn noch zum Juniorentrainer. Seit Jahren werden nur Durchschnittspieler verpflichtet. Es kann nicht sein, dass wir keinen einzigen brauchbaren Ausländer haben. Die Saison ist gelaufen. Wir sind schwächer als die ­Lakers im letzten Jahr. Wenn das so weitergeht, reisen wir nächste Saison sogar nach Olten und Visp.» 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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