Das wäre ja zu schön gewesen! Im Sommer 2016 gelingt SCB-Sportchef Alex Chatelain mit Kris Versteeg ein Transfer-Coup. Der kanadische Spielmacher mit den feinen Händen kommt als 2-facher NHL-Champion (2010 und 2015 mit Chicago) nach Bern, reist aber noch vor dem Saisonstart wieder ab. Der Grund: Versteeg rasselt durch den Medizin-Check!
Die Verantwortlichen in Bern wissen von einer Hüftoperation, die vier Jahre zurückliegt, unterziehen ihn weiteren Untersuchungen. Prompt zeigen Röntgenbilder und ein MRI, wie lädiert Versteegs Hüfte tatsächlich ist. Jeder weitere Zwischenfall könnte gar das Karrieren-Ende bedeuten.
Chatelain und dem SCB ist das Risiko sportlich und finanziell zu gross. Da die Versicherung im Ernstfall nicht alles abdeckt, müssten die Berner einen beträchtlichen Betrag selbst zahlen. Versteeg hätte eine Vereinbarung unterzeichnen und einen Teil des Risikos selbst übernehmen können, doch letztlich einigt man sich auf eine Vertragsauflösung.
Der Frust bei den Fans ist gross. Nicht minder der Spott, als Versteeg, der mit einem Berner Sennenhund angereist kam, mit einem Einjahresvertrag über 950'000 Dollar in die NHL zu Calgary zurückkehrt – und für die Flames in 73 Spielen 41 Punkte (16 Tore) erzielt. Alles scheint in bester Ordnung und Versteeg sagt: «Wenn ich im September wieder in der Schweiz sitze, ist mein Agent gefeuert.»
So weit kommt es nicht. Der 31-jährige Kanadier bekommt von den Flames einen neuen Vertrag, muss nach 22 Spielen und einem Fehltritt aber aufgeben. Prompt macht ihm wieder die Hüfte zu schaffen. Prompt muss er sich wieder operieren lassen. «Die Heilung braucht Zeit», sagt GM Brad Treliving zur «Calgary Sun». «Aber ich glaube nicht, dass es das Karrierenende ist. Es ist eine Hürde. Aber Kris ist kein alter Mann. Ich denke, er wird noch viel Hockey spielen.»
Und was sagt man beim SCB? Sportchef Chatelain hatte nicht nur den richtigen Riecher, sein Team wurde im Frühjahr auch ohne Versteeg und mit Ersatz Ryan Lasch, immerhin zweitbester Skorer hinter Arcobello, Meister.
«Kris ist ein toller Typ und super Hockey-Spieler. Leider hat's ihn jetzt erwischt. Die Entscheidung des SCB in Anbetracht der Situation war richtig. Das dachte ich vor gut einem Jahr und denke ich auch heute noch. Ich hoffe für ihn, dass er wieder spielen kann», so Chatelain.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |