Devin Setoguchi ist in Davos, um die Karriere neu zu lancieren. In Nordamerika lieferte er am Ende Schlagzeilen, die keiner über sich lesen will: Sportliche Flaute, Verletzungen, Alkohol, Entziehungskur.
Es war nicht die Fortsetzung jener verheissungsvollen Karriere, die in der NHL 2007 ihren Anfang nahm und sich mit 98 Toren in 265 Spielen sehen liess.
Was in den Jahren danach und den Wechseln zu Minnesota, Winnipeg und vor allem Calgary auf und neben dem Eis geschah, will Setoguchi vergessen machen, auch wenn er offen darüber spricht: «Ich habe kein Problem damit. Ich sorge für Klarheit. Ich war in der Rehabilitation, und das war einer der besten Entscheide meines Lebens. Die Leute, die mit solchen oder ähnlichen Problemen kämpfen, können das verstehen. Es tut gut, diese Leute wissen zu lassen, dass sie nicht alleine sind.»
Ein frischer Start, ein neues Kapitel. So nennt der Kanadier mit japanischen Wurzeln sein erstes Abenteuer in der Schweiz. Und der Beginn lässt sich sehen. Nachdem er im Camp der Toronto Maple Leafs durchgefallen ist, muss er in Davos zunächst einen Trainingsrückstand von knapp zwei Wochen aufholen.
Er trifft in den ersten beiden Spielen aber je einmal und lässt sich auch am Dienstag beim 5:0 gegen Lugano einen Assist gutschreiben. Und was für einen: Sein Pass auf Mauro Jörg verrät Übersicht, Timing und ein feines Händchen. Den Trainingsrückstand kann zwar Setoguchi auch im dritten Spiel nicht kaschieren. Aber in jeder Partie hat er bereits aufblitzen lassen, dass er eigentlich alles auf hohem Niveau kann: passen, laufen, schiessen – und auch hart spielen. Setoguchi ist aber auch überrascht: «Das Spiel hier ist anders. Aber es ist nicht weniger schnell als in der NHL.»
Dass Setoguchi den Weg ins Landwassertal gefunden hat, hat Davos auch Joe Thornton zu verdanken. Der zweifache Lockout-Spieler des HCD empfahl seinem guten Freund aus gemeinsamen Tagen in San Jose den Rekordmeister. «Er sagte, dass in Davos alles wie gemacht sei für mein Spiel. Vor allem, dass viel Schlittschuh gelaufen wird.»
Setoguchi war 2009 ein erstes Mal in Davos – an Thorntons Hochzeit. Er selbst heiratete diesen Sommer seine Freundin Kelly, sie ist ihm selbstverständlich in die Schweiz gefolgt. Nach privaten und sportlichen Problemen die grosse Liebe und ein guter Start beim HC Davos: Es geht wieder aufwärts mit Setoguchi.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |