Seit «Moneyball», dem Buch (2003) und Film (2011) über einen Gerneral Managers, der erfolgreich das Baseball-Team der Oakland Athletics anhand von Statistiken aufbaute, hat die Datenanalyse auch andere Sportarten erobert. Auch mehr und mehr das Eishockey. Auch in der Schweiz.
Hier hat sich Andreas Hänni, der als Verteidiger 2003 und 2006 mit Lugano und 2010 und 2013 mit Bern Meister wurde, der wissenschaftlichen Analyse von Daten verschrieben. Er arbeitet fürs Tessiner Fernsehen, den Verband und einzelne Klubs.
«Beim Menschen bleiben herausragende Ereignisse im Kopf hängen. Bei den Daten nicht. Viele Eindrücke werden bestätigt, andere aber auch nicht. Es geht darum, eine zweite Perspektive zu liefern», sagt der 38-Jährige mit Bachelor in Kommunikationswissenschaften. «Wir wollen Siege und Niederlagen erklären. Wir analysieren die Tore und die Schüsse.» Für jedes Team und jeder Spieler wird ein Wert für seine Leistung errechnet. Bestmarken bei Gleichbestand erreichen Servettes Nathan Gerbe und Lions-Stürmer Pius Suter.
«Ich bin kein Wahrsager. Es geht um Wahrscheinlichkeiten», sagt der Zürcher, bevor er sich zu den Begegnungen in den Playoff-Viertelfinals äussert.
Bern (1.) – Biel (8.)
«Der SCB hat mit Leonardo Genoni in diesem Jahr einen Top-Goalie und mit Mark Arcobello einen überragenden Spieler. Im Powerplay sind Eric Blum und Ramon Untersander sehr stark. Doch den Bernern fehlt es an der Breite», so Hänni. «Sie werden es schwer haben, wieder Meister zu werden.» Und der erste Gegner Biel? «Bei 5 gegen 5 können sie gegen den SCB bestehen. Sie müssen einen Weg finden, Genoni zu knacken oder Jonas Hiller muss so gut wie Genoni spielen.»
ZSC (2.) – Lugano (7.)
Über die Lions sagt Hänni: «Der ZSC ist von der Analyse her klar das beste Team der NLA. Das Problem ist das Über- und Unterzahl-Spiel.» Bei Gegner Lugano hat Hänni festgestellt, dass Goalie Elvis Merzlikins, den er für den Finaleinzug im Vorjahr verantwortlich macht, jetzt wieder gut spielt. Und als starke Waffe der Tessiner sieht er explizit die 4. Linie mit Alessio Bertaggia, Ryan Gardner und Julian Walker.
Zug (3.) – Servette (6.)
Zu Zug und Servette sagt er: «Der Unterschied des Gesamtwerts der beiden Teams ist unglaublich knapp. Zug hat einen kleinen Vorteil.»
Lausanne (4.) – Davos (5.)
Bei Lausanne hat Hänni in dieser Saison einen Qualitätssprung ausgemacht. Dennoch sieht er Davos als Favorit. «Gilles Senn hat sich während der Saison zum NLA-Goalie entwickelt. Der HCD ist jetzt gefährlich. Das Penalty Killing ist unglaublich stark.»
Die erste Runde der Playoff-Viertelfinals steigt am Samstag!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |