HCD-Sportchef Jan Alston ärgert sich fürchterlich. Nicht nur, weil sein Team 19 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleichstreffer kassiert. Sondern vor allem darüber, was unmittelbar davor geschieht: Zugs Anton Lander fährt vors Tor, stellt sich mit dem Rücken zum Spielgeschehen vor HCD-Goalie Sandro Aeschlimann – und bewegt seinen Stock vor dessen Gesicht auf und ab.
Eine Unsportlichkeit. Deshalb sind den Davosern die Hände gebunden, eine Challenge kann deswegen neuerdings nicht genommen werden. Die Schiedsrichter haben die mögliche Strafe nicht gepfiffen. In der Sammlung von Regeländerungen und Interpretationen von Swiss Ice Hockey ist klar festgehalten: «Ein angreifender Feldspieler, der sich ausserhalb des Torraumes, vor den gegnerischen Torhüter stellt und in der Weise agiert, dass er Arme oder den Stock vor dem Gesicht des Torhüters hin und her schwenkt, wird mit einer Kleinen Strafe bestraft (Regel 75).»
«The Sean Avery Rule»
In der NHL trägt diese Regel sogar einen Namen: «The Sean Avery Rule». NHL-Haudegen Sean Avery (42) brachte damit so manchen Keeper aus der Ruhe. Die Regel wurde umgehend eingeführt, nachdem der damalige Rangers-Stürmer 2008 in den Playoffs so den Fokus von Devils-Goalie Martin Brodeur (49) ablenkte.
Schiedsrichter-Supervisor Simon Wüst, der in Davos war, nimmt nach dem Spiel auf SRF Stellung: «Es ist sicher am Limit. Man sieht, dass er einmal die Bewegung macht. Aber live ist schwierig zu erkennen, ob er den Puck ablenken oder den Goalie ablenken will. Darum haben sie es nicht geahndet.» Diese Erklärung ist auch für Schiedsrichter-Chef Andreas Fischer nachvollziehbar.
Der übers Ausscheiden extrem enttäuschte HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann sagt zum Vorfall: «Ich kenne die Regel. Es war vielleicht grenzwertig.» Doch statt mit Lander geht er mit sich selbst hart ins Gericht. «Ich muss die Scheibe besser suchen.»
Lander lässt sich nicht aufs Glatteis führen
Und wie sieht der EVZ-Schwede seine Aktion? Sicher ist: Lander, der von 2011 bis 2017 in der NHL bei den Edmonton Oilers spielte, kennt zumindest die «Sean Avery Rule». Er lässt sich aber nicht aufs Glatteis führen. «Ich war spät dran, um noch vor der Schussabgabe vors Tor zu kommen. Ich wollte ihrem starken Goalie einfach die Sicht nehmen und bereit sein, wenn der Puck kommt.»
Wie die Geschichte weitergeht, ist bekannt: Hofmanns Hammer geht zum 1:1 rein. Und nach 45 Sekunden der ersten Verlängerung schiesst EVZ-Captain Jan Kovar sein Team in den Final.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |